Eigentlich wollte ich dazu nichts schreiben, da aber in der heutigen EHN ein Artikel von
Lothar Martin in der Auslandsrubrik steht (wer's gelesen hat, sollte sich trotzdem die nächsten Zeilen durchlesen), werde ich auch meinen Senf dazu geben.
Folgendes ist passiert (Der 1. Absatz gibt sinngemäß den Artikel wieder):
Beim Stürmer aus Trinec, Martin Adamsky, waren die Wechselmodalitäten falsch, quasi wurde er falsch registriert. In Plzen ist sein Vertrag am
30.04.2010 ausgelaufen. Somit wechselte er
zum 01.05.2010 nach Trinec, indem er dort einen Dreijahresvertrag unterschrieb. Hierbei hätte eine einfache Meldung über einen "
Wechsel des Vereins" ausgereicht. Da Plzen und Trinec aber eine "
Erklärung zur Übernahme der Spielerrechte" einreichten (wie es im Falle eines Transfers bei noch besetehendem Vertrag in Plzen der Fall wäre), ist der Wechsel rechtlich nicht wirksam. Zwar hat Ligachef Standa Sulc den Wechsel zum 10.09.2010 (?, bin mir nicht sicher) bestätigt, dennoch ist der Wechsel nicht rechtskräftig, weil es das falsche Dokument war. [Über Sinn und Unsinn dieses Papierkrieges könnte man tagelang streiten...]
Dass dies bei Plzen natürlich bitter aufstößt ist eine Sache, dass sich die Liga aber dann hinstellt und sagt, Trinec hat ja nicht den Fehler gemacht, da ja Plzen das Dokument zuerst verschickt hätte, ist eine ganz andere Sache. Und eben deshalb ist es auch nicht zu vergleichen mit den Fällen Plzen, Mlada Boleslav und Kladno.
Erwartungsgemäß sehen das die beiden Erstgenannten anders,
zumal die Liga im November noch behauptet hatte, dass nur die Vereine fehlerhafte Registrationen eingereicht hätten und nach einer ausgiebigen Prüfung, alle Unterlagen seitens der Liga in Ordnung seien.
QUELLE 1
QUELLE 2
Da ich kein Reporter bin und für keine Zeitung schreibe, darf ich einfach mal anmerken, dass dieses Verhalten nun mehr als dilletantisch ist. Und ich revidiere hiermit auch alle mündlich von mir getätigten Aussagen, dass die DEL noch etwas von den östlichen Nachbarn im Bezug auf Professionalität lernen kann.
Dass Stanislav Sulc nun nicht ganz unumstritten ist, weiß man aber schon seit letzter Saison, als er einige (um es höflich auszudrücken:) "unpopuläre" Entscheidungen als Chef der Disziplinarkommission getroffen hat. (Vgl. Fall Milan Bartovic, 1 Spiel Sperre für Nachtreten mit dem Schlittschu, mit Verletzungsfolge)
Probleme auch bei Zlins Spieler Jan Svrcek
Und da es nicht schon genügend Probleme diesbezüglich gibt, sucht man sich auch noch welche aus der Vergangenheit, um genauer zu sein
aus dem Jahr 2009.
Damals wechselte Svrcek von Znojmo nach Olomouc.
Hierbei geht es vorrangig darum, dass bei Svrcek kein falsches Dokument abgegeben wurde, sonder er von einem Klub wechselte, der zu dem Zeitpunkt (rechtlich gesehen) nicht existierte.
Als Znojmo die Extraligalizenz an Brno verkaufte, überschrieb es gleich alle Verträge vom "HC Znojemsti Orli a.s" (HC Znajmer Adler AG) auf den Erstligisten "HC Orli Znojmo s.r.o" (HC Adler Znajm GmbH). Da aber auf dem Transferschein noch der alte Stempel und der alte Name des Klubs drauf waren, ist dieses Dokument rechtswidrig, so gesehen, hat der Wechsel also nicht stattgefunden.
Auch in diesem Fall hat die CSLH den Wechsel einfach abgesegnet. Olomouc lieh diesen Spieler dann aber nach Zlin aus, wobei er seit dieser Saison auch offiziell zum Kader der Schuhstädter gehört. Da Olomouc aber zu diesem Zeitpunkt keine Rechte an dem Spieler hatte, ist auch dieser Wechsel ungültig.
Dies könnte zur Folge haben, dass Zlin, das nun einen unberechtigten Spieler eingesetzt hat, einige Punkte aus den 40 Spielen in denen Svrcek gespielt hat, verliert. Ein Fall, der Zlin vom 4. Platz mitten in den Abstiegskampf schicken würde.
Ligaleiter Stanislav Sulc erstickte solche Spekulationen jedoch bereits im Keim. "Der Spieler war in Olomouc registriert, von dort aus ging er legitimerweise nach Zlin. Der Zliner Klub hat alle Auflagen erfüllt, er hat keine Fehler gemacht, also droht ihm auch keine Strafe," so Sulc. Zlins Manager Miroslav Michalovksy fasste sich kurz: "Wir prüfen die Transferhistorie des Spielers nicht, das können wir auch gar nicht. Olomouc hat uns den Spieler ausgeliehen und falls sie dazu nicht berechtigt waren, dann setze ich voraus, dass uns der Verband darüber informiert."
Der tschechische Verband muss nun entscheiden, ob der Wechsel vom Mai 2009 rechtskräftig ist, oder nicht. Da die Extraliga davon aber nicht direkt betroffen ist, wird die APK wohl nicht auf den Plan gerufen. Diese trifft sich morgen zu einer außerordentlichen Versammlung in Spindleruv Mlyn, wo u.a. auch der Fall von Spieler Martin Adamsky diskutiert werden soll.
"Dern Fall Svrceks halte ich aus Sicht der Extraliga für Schwachsinn, die Liga hat mit diesem Problem nichts zu schaffen," erinnerte Stanislav Sulc. In der vergangenen Woche wurde Spitzenreiter Trinec von der katastrophalen Nachricht über einen möglichen Punktabzug erschüttert, jetzt zur Abwechslung mal die Spieler Zlins. Wer wird nun der nächste sein?
QUELLE 1
QUELLE 2 mit Stellungnahme der betroffenen Klubs
Erfahren wir nun vielleicht als Nächstes, dass Pardubice oder Liberec nicht in die Play-offs dürfen, oder von einem schlechteren Platz starten müssen, weil die Nachzügler Kurka (Leihe von Sparta an Pardubice) oder Bartovic (Wechsel nach Liberec bis Saisonende) nicht standesgemäß registriet sind?
Liebe Extraliga, lasst euch ruhig Zeit. Mit viel Mühe findet ihr bestimmt bei jedem Verein etwas, was nicht stimmt. Und Play-offs mit nur einem Verein haben schließlich auch etwas