Dresden muss Wahl absagen
Dresden. Am 18. September fällt möglicherweise keine Entscheidung über den künftigen deutschen Kanzler. Nach dem Tod einer Direktkandidatin muss im Wahlkreis 160 in Dresden die Wahl abgesagt werden. Das sagte die stellvertretende Landeswahlleiterin Carolin Schreck den Dresdner Neuesten Nachrichten.
Die NPD hatte zuvor mitgeteilt, dass ihre Direktkandidatin Kerstin Lorenz verstorben ist. Die 43-Jährige, die ihren Ehemann und zwei Kinder hinterlässt, hatte am Montag bei einer Wahlkampfveranstaltung einen Gehirnschlag erlitten und war ins Koma gefallen. Gestern verstarb sie.
Laut Paragraf 43 Bundeswahlgesetz muss in einem solchen Fall eine Nachwahl bis spätestens sechs Wochen nach der eigentlichen Abstimmung mit einem neuen Kandidaten angesetzt werden. Theoretisch wäre es möglich, diese Nachwahl auf den Termin der Hauptwahl anzusetzen. Das ist aus Zeitgründen jedoch sehr unwahrscheinlich. "Ich habe erhebliche Zweifel, dass wir das zeitlich hinbekommen", sagte Schreck gestern. Die Partei müsse einen Nachfolger benennen. Es müssen neue Wahlzettel hergestellt werden und vor allem müsse die Briefwahl völlig neu anlaufen. Diese sei in Dresden bislang auf große Resonanz gestoßen.
Der Wahlkreis 160 umfasst die Dresdner Ortsamtsbereiche Altstadt, Blasewitz, Leuben, Plauen und Prohlis und damit Zehntausende Wähler. Sieben Kandidaten hatten sich aufstellen lassen.
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DNN Dresden 18. September 2005