Waldidyll mit Hakenkreuzen
Von Jochen Leffers und Christoph Titz
Für die "Heimattreue Deutsche Jugend" wird es eng: Nach einer Polizeiaktion, bei der Beamte Hakenkreuze entdeckten, werden die Verbotsforderungen lauter. Das Innenministerium bittet um Geduld - während eine Hochschule darum kämpft, einen der Anführer zu exmatrikulieren.
Nach Protesten von Anwohnern holte die Polizei zum Schlag aus. Als die "Heimattreue deutsche Jugend" (HDJ) in der vergangenen Woche gerade ein Zeltlager im Kreis Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern veranstaltete, rückten Beamte an - und wurden fündig.
Sie entdeckten Geschirrhandtücher, Schriftstücke, Liedtexte und Tagebücher mit Hakenkreuzen. 39 Jungen und Mädchen zwischen 8 und 14 Jahren hätten im Lager unter Anleitung von rund einem Dutzend Erwachsenen Verhaltensweisen und Lebensformen des Nationalsozialismus praktiziert, teilte die Polizei später mit. Die Kinder seien uniform gekleidet gewesen und mit nationalistischem Gedankengut "regelrecht beschult" worden. Die Polizeiaktion zeigt: Für die HDJ wird die Luft immer dünner.
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