Die Eislöwen verhindern die Tepper-Party der Füchse
Von Berthold Neumann
Die Dresdner triumphieren mit 2:1 auch im dritten Eishockey-Sachsen-Derby.
Nein, als Wundermann sieht sich Marvin Tepper nicht. Zu kurz währte der Ausflug in seine bisher erfolgreichste Zeit – die im Trikot der Lausitzer Füchse. Gestern spielte der Profi von DEL-Ligist Krefeld wieder mit seinen früheren Teamkameraden aus Weißwasser‹ – ausgestattet mit einer Förderlizenz für zunächst diese eine Partie.
Am Kräfteverhältnis im sächsischen Eishockey konnte der frühere Junioren-Auswahlspieler freilich auch nichts ändern: Die Dresdner Eislöwen gewannen vor ausverkauftem Haus mit 2:1 (0:0, 0:0, 2:1) gegen die Füchse auch das dritte prestigeträchtige Sachsen-Derby der laufenden Saison. Zuvor hatte es ein 7:6 für die Dresdner in Weißwasser und einen 2:1-Erfolg der Landeshauptstädter jeweils nach Penaltyschießen gegeben. Mit dem bereits elften Saisonsieg sind die Dresdner nun wieder vielbeachteter Zweiter der 2. Eishockey-Bundesliga. „Wir hatten beim Dauerdruck der Füchse aber auch viel Glück und einen herausragenden Torwart Pasi Häkkinen als Rückhalt“, sagte Eislöwen-Trainer Thomas Popiesch.
Der Finne im Dresdner Gehäuse vereitelte dabei auch zwei gute Chancen von Tepper. Die Niederlage wurmte den 24-Jährigen mächtig. „Dieses Derby hätte nie verloren gehen dürfen“, schimpfte Tepper, nachdem ausgerechnet Ex-Fuchs Bastian Steingroß drei Minuten vor der Schluss-Sirene mit einem glänzenden Solo drei Lausitzer ausgetrickst und den Puck an Torwart Ryan MacDonald zum Siegtreffer vorbeigeschlenzt hatte.
Dass Tepper höchstwillkommen in Weißwasser ist, zeigten schon die ungewöhnlichen Gesten vor der Partie. Der 24-Jährige brauchte nicht ins Hotel, sondern übernachtete gleich bei Füchse-Trainer Dirk Rohrbach in dessen Haus. Rohrbach ließ Tepper gemeinsam mit Danny Albrecht, mit dem er schon in den Jahren zuvor gut harmonierte, und dem Kanadier Mike Forgie in der zweiten Angriffsreihe stürmen. „Ein Spieler seiner Qualität würde uns natürlich gut zu Gesicht stehen“, erklärte Füchse-Manager Ralf Hantschke mit Blick auf die noch drängenderen Personalprobleme nach dem langen Verletzungsausfall von Stürmer Ervin Masek. Aber Ex-Meister Krefeld, bei dem Tepper oft auf der Bank schmort, zögert noch, ihn für weitere Partien freizugeben.
„Ich würde den Füchsen unheimlich gern weiterhelfen, ich habe die Emotionen von früher wieder gespürt“, sagte der Topscorer der vorigen Serie. Und der mitunter für flotte Sprüche bekannte Hitzkopf fügte leise hinzu: „Das wäre mir eine Herzensangelegenheit.