Der Sport den wir besuchen, muss die Stimmung erzeugen und keine Einzelpersonen in der Kurve. Das von der Eisfläche derzeit aber so wenig Emotionen auf die Ränge übergreifen, hat viele Gründe.
Zum Beispiel:
- fehlende sportliche Wertigkeit (Auf- und Abstieg).
- Sportliche Stagnation: Nach der Wende ging es für uns relativ schnell bergauf. Das erzeugt Emotionen. Jetzt stagnieren wir im Mittelfeld oder unterem Drittel der 2. Bundesliga.
- immer die selben Gegner
- Defensiv-Eishockey
- Kaum noch "Typen" in der Mannschaft, wie es früher zum Beispiel Guido Hiller, Jaroslav Buchal, Pavel Vit, Petr Sikora, Luigi Calce oder Robert Hoffmann waren. Natürlich ist Eishockey eine Mannschaftssport. Aber früher waren auffällige Spieler das Salz in der Suppe. Welche Spielernamen wurden in den letzten Jahren (außer vielleicht die Torhüter) lautstark und häufig gesungen?
- natürlich auch das in der Mopo angesprochene Nachwuchsproblem. 15-20jährige zeigen ihre Emotionen nunmal deutlicher als Über-30-jährige.
Mahlzeit,
also über den letzten Punkt streite ich mit Dir...ich denke eher, dass gerade von den jungen Fans nicht mehr das kommt, was wir noch aus der alten Halle kennen. Wenn ich mal so in die Kurve schaue, sind doch die meisten mehr mit ihren Handys beschäftigt, Fotos zu machen und die irgendwo zu posten.
Ansonsten gehe ich mit den Punkten mit. Hinzufügen würde ich noch:
- fürchterliche Kommerzmusik, die so seicht ist, dass da jegliches Eishockey-Feeling von vornherein abgewürgt wird,
- eine völlig emotionslose Spielervorstellung beim Einlauf,
- und die überlauten Einspielungen in den Unterbrechungen, die evtl. aufgekommene Gesänge gleich wieder zunichte machen,
- ach ja, nicht zu vergessen, peinliche und völlig deplatzierte Werbeeinspielungen, die dann ihr übriges tun. Das Werbung notwendig ist, kein Thema, aber das Wie und Wann ist entscheidend. Wenn dann so ne RSA-Werbung mitten ins Uffta haut, ist das glaub ich völlig daneben...da fehlt das Fingerspitzengefühl in der Regie.
Allerdings sollte man nicht nur bei den äußeren Umständen die Schuld suchen, sondern die Fans (und damit meine ich jeden einzelnen) sollten sich mal selbst an die Nase fassen und das Beste aus der Situation machen. Und gerade die Generation, die die Stimmung noch aus der Pieschener Allee kennt, ist dort mit gefordert, den Jungen zu zeigen, wie es gemacht wird.
Hi,
gehe bei den meisten deiner Punkte mit. Bei der Gestaltung des Spieltages durch die BG ist noch sehr viel Luft nach oben, und das hat weniger was mit Geld zu tun.
Zur Stimmung in der Eishalle: seit einigen Jahren ist das schon so, diese Problematik ist sehr vielschichtig. Sicher war die Ausgangslage in der Halle an der Pieschener Allee eine sportlich andere. Eishockey war neu, interessant. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gab es auch hier nur einen relativ überschaubaren harten Kern in der Stehplatzfraktion, die aber mächtig Krach machten, d.h. Klatschen und LAUTSTARKES Singen. Die haben aber den Rest rund herum mitgerissen. Zudem kann ich mich erinnern, das am Geländer kein Platz mehr frei war um Trommeln anzubringen.
Ich sehe es ähnlich wie Snoppy vielleicht als Generationenproblem. Das was von "unten" nachkommt, beschäftigt sich lieber mit anderen Dingen, als Stimmung zu machen.
Allerdings frage ich mich dann, wer bei Dynamo den Krach macht ?
Das die laue Stimmung eine Folge der Aktionen auf dem Eis ist, da gehe ich nicht mit. Seit etwa 2 Jahren haben wir eine relativ eingeschworene Truppe auf dem Eis, die in jedem Spiel kämpft bis zum umfallen. Das hatten wir auch in der alten Halle mehrheitlich nicht immer. Zudem sehe ich die 2.Liga nicht als unatraktiv an. Sie ist das, wo der ESC hingehört und was wir uns leisten können. Wir vergessen nur sehr schnell, wie öde die OL jahrelang war. Zunächst eine völlig langweilige Vorrunde, dann von 0 auf 100 eine Meisterrunde gegen die Südclubs. Zudem waren die Schiedsrichterentscheidungen unter aller Kanone.
Was mir mehrheitlich fehlt, ist die fehlende Unterstützung der eigenen Mannschaft, wenn wir mal hinten liegen. Da wurde in der alten Halle so lange Krach gemacht, bis der Puck im gegnerischen Tor lag.
Es sollte eine gemeinsame Anstrengung der Nordkurvenfans geben, die mal auslotet, was nicht funktioniert, woran das liegt und wie man die Stimmung verbessern kann. Das ist aber ein Prozeß, der nicht von Außen durch die alten Opas aus der Pieschener Allee angeschoben werden kann/sollte, sondern aus der Mitte der Fans.
Einen kleinen Ansatz sehe ich in der sehr guten Idee den Motto-Spieltag " Pieschener- Allee-Tag" stattfinden zu lassen. Dazu könnte man mal die alten Gesänge zumindest für einen Tag wieder aufleben lassen, z.B. "wir sind immer im Tee.....