Nachbericht zum Spiel gegen Braunlage
08. November 2009
Am Freitag Abend musste sich der ESC Halle 04 e.V. dem Gastgeber ESC Braunlage im Pokalspiel mit 0:2 geschlagen geben. Von Beginn des Spieles an waren die Saale Bulls optisch und spielerisch überlegen, scheiterten jedoch des öfteren am überragenden Wölfe-Goalie D'Antuono. Und wie das im Sport so ist: Eine Mannschaft stürmt, die andere trifft. Folgerichtig gingen die Harzer Wölfe in der 18.Spielminute mit 1:0 in Führung. Ein Tor, welches hätte nicht gegeben werden dürfen, da der Puck kurz vorher deutlich hörbar an die Maske vom Bulls-Goalie Reukauf schlug. Die erste unglückliche (Fehl-)Entscheidung des bis dato souveränen Schiedsrichter-Gespannes. Doch mit Beginn des zweiten Spielabschnittes war die Souveränität verflogen, wurden unzählige Strafen fast ausschließlich gegen die Bulls verhängt – 20 zu 2 Minuten sprechen für sich. Folgerichtig fiel in diesem Zeitraum das 2:0 für die Wölfe in hallescher Unterzahl.
Das letzte Drittel begann dann genau, wie der zweite Spielabschnitt endete: Mit Verteilung von Strafen. Doch diesmal „durften“ zuerst drei Braunlager auf die Strafbank. Die dadurch entstandene 5:3-Überzahl konnten die Bulls leider nicht zum Anschlusstreffer nutzen. Anschließend folgten fünf Spielminuten, die beiden Mannschaften und Zuschauern noch lange im Gedächtnis bleiben werden.
In der 45.Minute wurde Petr Hruby mit einem Check von hinten in den Torraum gestoßen, wo er über den bereits am Boden liegenden Goalie der Braunlager stürzte. Beim stürzen waren naturgemäß die Beine von Hruby in der Luft, der HSR wertete diese Situation als Schlittschuhtritt und verhängte eine Matchstrafe gegen Hruby. Dreißig Sekunden später durfte Benjamin Thiede dann eine zehnminütige Disziplinarstrafe absitzen.
Die Emotionen auf und abseits des Eises kochten immer mehr auf und entluden sich dann in der 50.Spielminute: Nach einem Stock-Check von Robert Hoffmann wurde auch dieser mit einer Matchstrafe bedacht und begab sich in Richtung Kabinengang. Dort kam es dann zu Auseinandersetzungen mit Braunlager Zuschauern, in dessen Verlauf es auch zu Handgreiflichkeiten mit Verletzungsfolge gegenüber Offiziellen des ESC Halle 04 e.V. kam. Beide Mannschaften liefen dann in Richtung Kabinengang, um zu schlichten.
Die durch die Gesamtsituation entstandene Atmosphäre fand dann ihren negativen Höhepunkt, als neben Gegenständen, die auf die Eisfläche flogen, auch Bengalos gezündet wurden.
Der ESC Halle 04 e.V. stellt ausdrücklich klar, dass solche Feuerwerkskörper nicht in Eisstadien gehören und entschuldigt sich beim ESC Braunlage für die nicht vertretbare Aktion einzelner unbelehrbarer Personen, welche Konsequenzen für die Verursacher nach sich ziehen wird.
Nach einer 20minütigen Zwangspause für Eisaufbereitung und das Abziehen der Nebelschwaden wurde die Partie zu Ende gespielt – ohne Strafzeiten, allerdings auch ohne Tore.
Fazit: Ein eigentlich normales Eishockeyspiel zweier befreundeter Vereine wurde durch die Leistung des Schiedsrichter-Gespannes so emotional angestachelt, das der sportliche Aspekt und die Leistung des ESC Braunlage an diesem Abend gegen die Saale Bulls leider in den Hintergrund gerückt wurden – da waren sich dann auch beide Trainer auf der anschließenden Pressekonferenz einig. (Jy)
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