Spielberichte 2011/12

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TheCat89
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Spielberichte 2011/12

Beitragvon TheCat89 » 05.08.2011, 15:25

SKA St. Petersburg - HC Ocelari Trinec in Prerov

Am Mittwoch gab es das erste „Highlight“ der diesjährigen Vorbereitungsspiele: Der russische „Superklub“ SKA St. Petersburg traf auf den tschechischen Meister HC Ocelari Trinec. Die Partie war bereits 8 Stunden nach Beginn des Vorverkaufs restlos ausverkauft, somit waren ca. 3.000 Zuschauer (abzüglich der nicht erschienenen DK-Besitzer) in der Halle und sorgten für eine angemessene Atmosphäre. Nachdem der Stadionsprecher bereits zum 3. Mal die Aufstellungen vorgelesen hatte, wusste auch jeder, dass der „Publikumsliebling“ der Tschechen, Jewgenij Artjuchin mit der 44 spielen würde. Vor dem Spiel überreichte der Bürgermeister der Stadt dem aus Prerov stammenden Trainer SKAs, Milos Riha, einen Kristallochsen, dem Symbol des Vereins und der gleichnamigen Biermarke „Zubr“.
Pünktlich 18 Uhr konnte es losgehen. Bei den offiziellen Gastgebern aus St. Petersburg begann der tschechische Nationaltorhüter Jakub Stepanek, beim tschechischen Meister sein slowakisches Pendant Peter Hamerlik.

Die „Gastgeber“ erwischten den besseren Start. Bereits nach einer halben Minute hatte Petr Prucha die erste Chance, nach einem Abspielfehler vor Hamerlik. Trinec brauchte die ersten 5 Minuten, um in das Spiel zu finden. Doch gleich nach dem ersten Angriff, bekam der tschechische Meister ein Überzahlspiel zugesprochen. Doch erneut waren es die Gastgeber, die daraus einen Nutzen zogen. Nach einem Abspielfehler kam Jewgenij Artjuchin zu einem Konter, schloss aber kläglich einen halben Meter neben dem Tor ab. Danach nahmen die Aggressionen auf dem Eis zu und es gab einige Strafen. Bei angezeigter Strafe kam Weinhandl am rechten Torwartpfosten frei zum Schuss, hatte alle Zeit der Welt, sich den Puck zurechtzulegen, doch Hamerlik hielt den Puck sicher mit dem Fanghandschuh. In der 17. Minute zauberte erneut die erste Reihe Petersburgs: Afinogenov spielte aus der Ecke einen Pass zwischen die Bullykreise und Prucha zog einfach ab. Hamerlik, dem die Sicht durch einen Verteidiger genommen wurde, war chancenlos – 1:0! Danach wurde das Drittel in Ruhe zu Ende gespielt.
Strafen: 3:2

Das Mitteldrittel war lange Zeit ausgeglichen, weshalb es zu wenigen Chancen kam. Die erste wirklich nennenswerte hatte Martin Adamsky, dessen Schuss Stepanek mit der Schulter abwehren musste. Danach bekam Trinec noch mehrere Überzahlmöglichkeiten, doch die Gastgeber spielten mit viel Bewegung in Unterzahl und ließen keine Chancen zu. Kalinin und Denisov sorgten auf der anderen Seite immer wieder mit Schüssen von der Blauen für Aufmerksamkeit, trafen aber nicht ins Schwarze.
Strafen 3:2

Im Schlussabschnitt hätte Jiri Polansky die Partie in der 47. Minute ausgleichen können, doch der versuchte Bauerntrick war für Petersburgs Schlussmann zu offensichtlich. Kurz zuvor hatte Rybin mit einem Alleingang über die linke Seite die Chance zu erhöhen, doch als er vor das Tor zog, verlor er die Kontrolle über den Puck und konnte nicht richtig abschließen. Danach übernahm wieder die erste Reihe SKAs mit Prucha, Afinogenov und Thoresen das Spiel. Thoresen fälschte in Überzahl einen Schuss Kalinins nur knapp über das Tor ab. Afinogenov und Prucha spielten die Verteidiger schwindlig und abwechselnd sorgten Grebeschkov und Vishnevsky mit ihrem Hammer von der Blauen für reichlich Stimmung vor dem Gästetor. In Unterzahl versuchten Polansky und Ostrizek den Ausgleich mit der Brechstange zu erzwingen, doch Stepanek konnte alle Nachschüsse abwehren. Gegen Ende der Partie wurde es erneut ruppiger und so musste Trinec die letzten Minuten in Unterzahl spielen. Auch mit dem 6. Feldspieler (bzw. 5 dank der Unterzahl) gelang es dem Meister nicht, in das Angriffsdrittel vorzudringen. Auf der anderen Seite verfehlte Prucha eine halbe Minute vor der Sirene das ENG. Es blieb beim 1:0.
Strafen: 3:2
Penaltyschießen: Für das Penaltyschießen kam der aus Prerov stammende Ersatztorhüter Martin Vojtek für Trinec auf das Eis. Er wehrte Afinogenovs Schuss ab, während Rybin und Prucha kläglich verzogen. Auf der anderen Seite schob Bryan McGregor den Puck unter Stepanek durch, Kveton verschoss und Polansky schoss Stepanek ab.
PS: 0:1 für Trinec.

Fazit: Trotz weniger Tore, sahen wir ein schnelles, abwechslungsreiches Spiel, mit guter Defensivarbeit und starken Torhütern. Optisch war St. Petersburg über weite Strecken klar überlegen, vor allem dank der ersten Reihe um Petr Prucha. Jakub Stepanek hat eindrucksvoll Ansprüche auf den Posten der Nummer 1 angemeldet, da er in beiden Spielen in Tschechien kein Gegentor kassierte und einen sehr sicheren Eindruck machte. Sein Gegenüber Peter Hamerlik stand ihm jedoch in nichts nach und hatte großen Anteil daran, dass das Spiel bis zum Ende offen blieb. Zu Recht wurden beide Torhüter zu den besten Spielern ihrer Mannschaften ausgewählt.
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Usti - Benatky n.J., 09.08.2011, 18 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 09.08.2011, 22:44

Heute begann für Ústí der eigentliche Start in die Vorbereitung. Zu Gast war der tschechische Vertreter Venedigs, der HC Benátky nad Jizerou. Das erste Testspiel konnte die 2. Mannschaft von Liberec mit 2:1 gegen Hradec Kralové gewinnen. Bei den Gastgebern fehlten heute einige Leistungsträger. So wurden vor dem Spiel Kapitän Jan Kloboucek, für den Miroslav Guren das „C“ übernahm, nach Hause geschickt, ebenso erging es Verteidiger David Pojkar, den Stürmern Jan Alinc, Lukas Handlovsky und Martin Sagat. Neu dabei war unter anderem Daniel Bohac (vom Relegationsgegner Mlada Boleslav), Miroslav Tretina (Havl. Brod) und Testspieler Michal Kapicka, der u.a. schon für Landsberg in der Oberliga spielte. Im Tor setzte Trainer Petr Rosol auf den Routinier Zdenek „Ory“ Orct. Bei den Gästen lief Jiri Stejskal im Tor auf. Geleitet wurde die Partie von HSR Martin Novak und den Linesmen Vitik und Loskot. Vor ca. 860 Zuschauern begann die Partie 18 Uhr.

Wie erwartet begannen die Hausherren sehr dominant und nahmen die Gäste ordentlich in die Zange. Die erste Reihe wurde heute von Neuzugang Tretina, Roubik und Ludvik gebildet, und machte von Beginn an einen sehr eingespielten Eindruck. So waren es Tretina und Roubik im Nachschuss, die nach knapp 4 Minuten das erste Mal für Gefahr vor dem Gästetor sorgten. Lukas Pozivil testete die Qualität des Gehäuses mit einem Hammer aus dem hinteren Bullykreis. Die Gäste kamen das erste Mal in der 8. Minute zum Schuss, als Ex-Löwe Tomas Klimt den Außenpfosten traf. In der 9. Minute kam Usti zu einer 3 gegen 1 Situation, doch Rok Pajic schloss selbst in ungünstiger Position ab, anstatt auf den besser postierten Milan Voboril zurückzulegen. Ústí wurde durch eine Strafe für Pozivil aus dem Konzept gebracht. Die Gäste konnten sich aus dem fast zehnminütigen Klammergriff der Löwen befreien, kamen jedoch selten ins Angriffsdrittel. Ein Stellungsfehler in der Verteidigung der Blaugelben sorgte dann für den ersten Treffer in der 13. Minute. Jonak steckte den Puck durch 3 Gegner hindurch und Skalicky tunnelte Orct frei vor dem Tor stehend – 0:1! Davon ließ sich Ústí nicht beeindrucken. Michal Kapicka und Marek Las scheiterten jeweils am Schoner des bisher tadellosen Stejskal. In der 17. Minute klingelte es erneut, und wieder auf der anderen Seite: Klimt kam im linken Bullykreis frei zum Schuss und netzte ein – 0:2! Im direkten Gegenzug wurde Roubik von Sturmpartner Ludvik in Szene gesetzt, schoss aber aus einem Meter Entfernung zwei Meter über das Tor. Neue Saison, altes Problem der Chancenverwertung, so konnte man das erste Drittel zusammenfassen.
Strafen: 1:0

Der Mittelabschnitt begann nicht ganz so schnell und doch fiel nach 78 Sekunden bereits ein Tor. Rok Pajic schoss und der Puck prallte vom rechten Torwartpfosten ins Tor – 1:2! Doch einen möglichen Aufschwung verhinderte eine Strafe gegen Tomas Rod wegen Halten des Stockes. Danach neutralisierten sich beide Mannschaften über fast 10 Minuten. Doch auch Ústí kam zu zwei Überzahlspielen. In der 32. Minute war es dann erneut Rok Pajic, der zum Blenden vor dem Tor postiert war und den Abpraller von Gurens Schuss in Überzahl einnetzte – 2:2! Pajic leitete keine 3 Minuten später erneut einen Angriff ein, als er Neuzugang Daniel Bohac über die linke Seite schickte. Dieser spielte den Puck quer vor das Tor, wo Michal Kapicka den Puck nur noch abtropfen ließ – 3:2! Danach passierte leider nicht mehr viel. Die Löwen waren nur darauf bedacht, den Vorsprung in die Pause zu retten.
Strafen: 2:2

Im Schlussabschnitt fiel das erste Tor sogar noch schneller. Gerade mal 43 Sekunden waren gespielt, als Lukas Kral zwischen den Bullykreisen abzog und Orct, dem durch mehrere Spieler die Sicht genommen wurde, keine Chance ließ – 3:3! Tomas Rod war im Alleingang um eine schnelle Antwort bemüht, schoss aber nur in Stejskals Fanghand. Eine weitere Strafe gegen Ústí brachte die Gäste zum ersten Mal richtig ins Spiel, auch wenn nichts Zählbares dabei herauskam. Auf der anderen Seite war fast nur noch Ústís erste Reihe gefährlich. Ludvik traf aber nach Zuspiel von Roubik nur die Schoner. Im direkten Gegenzug traf Petr Ulrych mit seinem Hammer aus dem Bullykreis – 3:4! Erneut waren die Löwen um eine schnelle Antwort bemüht, doch Ludviks Schuss an die Unterkante der Latte prallte nach vorne wieder heraus. Pozivil und Suchy versuchten es mit einer Kanonade von der blauen Linie, doch am Ende war das Kombinationsspiel der ersten Formation effektiver als die Brechstange.Roubik lief an der Bande entlang und passte den Puck kurz vors Tor, wo Ludvik bereitstand – 4.4! Leider gab es danach nicht mehr viel Erwähnenswertes. Kapicka konnte den Puck mehrfach gegen bis zu 3 Gegner behaupten und Pajic traf eine halbe Minute vor Schluss nur die Schulter des Gästeschlussmannes.
Strafen: 1:0, gesamt: 4:2

Fazit: Für das erste Testspiel und ohne eine Reihe von Stammspielern, sowie Stammkeeper Francouz sah Ústí nicht so schlecht aus. Dennoch wurde einmal wieder das Manko im Abschluss deutlich. Im ersten Drittel hatten die Gäste max. 5 Chancen und erzielten 2 Tore. Im weiteren Verlauf konnte das Spiel zwar gedreht werden, jedoch kam keine Dominanz auf der Anzeigetafel zu Stande. Für den neutralen Beobachter war es jedoch eine gute Partie.
Ory stand über lange Zeit nur rum und war bei einigen Gegentoren nicht ganz bei der Sache. In der Defensive stach Lukas Pozivil bis auf einen Schnitzer sehr positiv aus der sonst grauen Masse. Im Angriff konnte die neue Formation Roubik-Tretina-Ludvik überzeugen, muss aber noch effizienter werden. Auch die Reihe Pajic-Bohac-Kapicka, die für 3 aus 4 Toren zuständig war, konnte überzeugen. Von den Try-Out-Spielern konnte lediglich Michal Kapicka auf sich aufmerksam machen.
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Kosice - Trinec, in Trencin, 12.08.2011, 13 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 14.08.2011, 00:35

Am Freitagnachmittag erreichten wir Trencin, um vor Ort das Duell der beiden Meister am 2. Spieltag des RONA-Cups zu sehen. Der slowakische Meister HC Kosice hatte am Vortag gegen Zlín eine bittere Testspielniederlage in Höhe von 1:5 einstecken müssen, obgleich 2 Gegentore in den letzten 3 Minuten fielen. Der neue Coach Antonin Stavjana wollte das Turnier dennoch gewinnen, um vor dem heimischen Cassovia Cup einen weiteren Pokal präsentieren zu können. Trainer Pavel Marek vom tschechischen Meister HC Ocelari Trinec wollte dies natürlich verhindern, zumal seine Mannen am Vortag dem Gastgeber Trencin nur knapp mit 3:4 unterlagen. Für beide Mannschaften war dies also die letzte Chance, zumindest die theoretische Chance zu wahren. In den Toren präsentierten sich heute bei Kosice der ehemalige Torhüter Chomutovs Alexandr Hylak und bei Trinec Back-up Martin Vojtek.
Geleitet wurde die Partie von HSR Baruska und seinen Linesmen Olinin und Kunik. Sie begann 13 Uhr vor vielleicht 50 Zuschauern (großzügig geschätzt).

Die Tschechen erwischten den besseren Start in die Partie. Obgleich Kosices Martin Hascak den ersten Schuss abfeuerte, besetzten die Stahlstädter im Angriffsdrittel. Nach etwas mehr als zweieinhalb Minuten waren sie bereits erfolgreich: Orsava bekam von links einen Pass und leitete ihn mit der Rückhand nach rechts am Torwart vorbei zum 0:1! Auch im weiteren Verlauf bestimmten die „Gäste“ das Geschehen, immer wieder durch unnötige Strafen auf Seiten Kosices begünstigt. Doch aus der zahlenmäßigen Überlegenheit konnte der tschechische Meister kein Kapital schlagen. Der Puck konnte zwar im Angriffsdrittel gehalten werden, doch an Schüssen mangelte es. Kaum hatte Kosice die dritte Unterzahl überstanden, bekam der slowakische Meister aufgrund eines Wechselfehlers seinerseits das erste Powerplay. Bei Kosice lief die Überzahl über Blueliner Tabacek, der mit seinen Schüssen den bis dahin fast arbeitslosen Vojtek bombardierte. Einen dieser Schüsse ließ Vojtek ungeschickt abprallen und Martin Hascak sagte „Danke!“ – 1:1! Dies brachte Kosice wieder ins Spiel, zumal Vojtek immer mehr Schüsse einfach abprallen ließ und so Stürmern wie Bartos oder Fabus immer wieder die Gelegenheit zum Nachschuss bot. Doch diesmal musste Kosice für den Mangel an Effizienz bezahlen: Miculka schickte Marosz, dieser lief über die linke Seite ins Angriffsdrittel, umspielte dort 3 Gegenspieler und netzte von rechts ein – 1:2! Die letzte Chance des Drittels hatte Vojtek der einem Abpraller von Jokel’s Schuss nachsetzte, doch Vojtek wehrte ihn über das Tor ab.
Strafen: 3:1

Das Mitteldrittel begann sehr ruhig. Erst in der 28. Minute wurde es interessant: Bartos bediente den am rechten Pfosten wartenden Fabus und der ließ sich nicht zweimal bitten – 2:2! Bei diesem Gegentreffer sah Vojtek ganz schlecht aus, weil er einfach nur wie ein nasser Sack umkippte. Trinec war fortan wesentlich aktiver und gestaltete das Spiel. Es entwickelte sich ein schneller Schlagabtausch, Vorels abgeprallter Schuss wurde von Trinec in einen astreinen Konter verwandelt, bei dem Ostrizek vor einem halbleeren Tor nur Hylak anschoss. Orsava und Hrna versuchten es zu zweit gegen einen, doch Hrna vergab. Im weiteren Verlauf scheiterte der 23-jährige Hrna noch mehrmals am soliden Schlussmann von Kosice. Die Slowaken wurden erst in den letzten 2 Minuten wieder wach. Zunächst brachte Dravecky mit seinem Schuss bei 3 gegen 2 den Torhüter von Trinec zu Fall, doch der Nachschuss auf den leeren Kasten wurde von einem sich opfernden Verteidiger geblockt, wonach das Spiel unterbrochen werden musste. Danach traf Bartos das Dreiangel, doch der Puck sprang wieder zurück aufs Eis. Doch Trinec konnte den Puck nicht aus der eigenen Zone klären. So spielte Homer den Puck flach vors Tor, der von 2 Mann gedeckter Fabus bekam seinen Schläger dran und tunnelte den erneut schlecht aussehenden Martin Vojtek – 3:2! Dies markierte den Schlusspunkt des 2. Drittels bei 39:59.
Strafen: 1:0

Der Schlussabschnitt begann so hektisch, wie der vorangegangene aufgehört hatte. Zunächst schoss Dravecky Vojtek zweimal aus spitzem Winkel an, ehe Trinec‘ Torhüter den Puck sicher hatte. Danach brachte Hascak, den Puck über rechts ins Angriffsdrittel und schoss von der blauen Linie. Der Abpraller kam zu dem im Slot wartenden Vorel, der nachsetzte. Auch diesen Schuss konnte Vojtek parieren, wehrte ihn aber nach rechts ab. Dort war bereits Hascak aufgetaucht, der kompromisslos einnetzte – 4:2! Im nächsten Powerplay zeigte Kosices Tabacek eiskunstläuferische Fähigkeiten, als er gleich 2 verteidigende Tschechen, die sich ihm in den Weg warfen umkurvte, bevor er vom dritten sauber aber unsanft zu Fall gebracht wurde und liegen blieb. Trinec ruinierte sich seinerseits ein eigenes Powerplay durch einen Wechselfehler. Die 25 Sekunden 4 gegen 4 reichten Kosice aus. Biro schoss von der Blauen aufs Tor, Vojtek ließ den Puck in die gleiche Richtung ab wie beim 4:2 und dort wartete erneut Hascak, der den Hattrick komplettierte – 5:2! Danach verwaltete Kosice die Führung. Trinec blieb zwar bemüht, wirkte jedoch ideenlos. Die Härte nahm zu, es gab einige Strafen, doch das Endergebnis blieb unverändert. Kosice gewann auch in der Höhe mehr als verdient.
Strafen.2:3, gesamt, 6:4

Penaltyschießen: Bei RONA-Cup wird unabhängig vom Ergebnis ein 5gg.5-Penaltyschießen durchgeführt, welches als „Tie-Breaker“ zwischen 2 Punktgleichen Teams fungieren soll, wenn es keinen direkten Vergleich gibt.
Trinec begann. Orsava konnte Hylak nicht überlisten, sein Gegenüber Fabus schoss kläglich vorbei, was Torhüter Vojtek dazu veranlasste, ihn dafür laut, in der ganzen Halle hörbar, auszulachen – 0:0. Einer der neuen bei Trinec, Brisebois, verwandelte bei Hylak durch die Schoner, Zalesak traf über rechts in die Ecke 1:1. Pavlik verwandelte ebenfalls, diesmal links am Torwart vorbei, während Hascak über die Stockhand verwandelte – 2:2. Marosz lief ähnlich an wie bei seinem Treffer, doch als Hylak am Boden lag, zog er nach links und netzte ein, Tabaceks Schuss auf der anderen Seite konnte Vojtek mit der Stockhand abwehren – 2:3. Als letzter Schütze für Trinec verzog Hrna kläglich, während Homer geschickt wartete bis Vojtek sich walrossgleich auf dem Boden wälzte, ehe er ähnlich wie zuvor Marosz nur rechts vorbei einnetzte – 3:3.

Fazit: Trinec ist der Abgang von Scorer Martin Ruzicka und Topverteidiger Lukas Krajicek anzumerken. Back-up Tomas Duba, der im letzten Jahr noch an Zlín ausgeliehen war, zog es nach Poprad zum HC Lev, was die Führung aufgrund der Forderungen des besten Extraligatorhüters der Hauptrunde der vergangenen Saison begrüßte, doch Martin Vojtek präsentierte sich nicht gerade als zuverlässiger Ersatz. Die einzige positive Meldung ist die Tatsache, dass Torwart Peter Hamerlik sich 3 weitere Jahre an den Verein bindet. Doch die Lücken in der Defensive und die ständigen Abpraller von Vojtek lassen nur den Wunsch zu, dass er sich nicht verletzt. Einem Sieg gegen Erstligisten Olomouc (3:1) stehen 4 Niederlagen gegen St. Petersburg (0:1), HC Lev, Dukla Trencin (je 3:4) und nun Kosice gegenüber. Es darf nach Verstärkungen vor allem im Rückraum gesucht werden. Der slowakische Meister hat die Niederlage vom Vortag gut weggesteckt und kann bei einem Sieg gegen Skalica und gleichzeitigem Patzer Zlíns gegen Gastgeber Trencin noch das Turnier gewinnen. Doch im Spielaufbau muss sich die Mannschaft von Antonin Stavjana noch finden. In der eigenen Zone wurde der Puck oft zum Gegner gespielt, nur fehlten Trinec die Torjägerqualitäten eines Martin Ruzicka, um diese Fehler zu bestrafen.
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Slovan Bratislava - Kärpät Oulu, 13.08.2011, 18 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 14.08.2011, 01:08

Am Sonnabend ging es dann 18 Uhr in die slowakische Hauptstadt zum EHT-Spiel zwischen dem HC Slovan Bratislava und dem finnischen SM-Ligisten Kärpät Oulu. Für den slowakischen Rekordmeiste steht die kommende Saison im Zeichen der Wiedergutmachung. In den letzten 3 Jahren hatte jedes Mal der Ligarivale aus Kosice die Nase beim Rennen um den Titel vorn, im letzten Jahr wurde sogar noch der Finaleinzug verpasst. Die Neuzugänge Roman Kukumberg aus der KHL, Verteidiger Ivan Datelinka aus Martin und 5 weitere Spieler aus der tschechischen Extraliga sollen nun dem Klub zu alter Größe verhelfen. An der Position des viel umworbenen Branislav Konrad als Nummer 1 im Tor hat sich aber nach wie vor nichts verändert. Die Gäste aus Oulu hatten ihrerseits eine kleine tschechische Legion mitgebracht, allen voran Michal Vondrka, der im Sommer von Slavia Praha kam. Tomi Karhunen sollte den Kasten der für finnische Teams recht offensiv ausgerichteten Gäste sauber halten. Geleitet wurde die Partie von den HSR J. Konc und Jonak sowie den Linesmen Orolin und Stano vor 4.316 Zuschauern.

Für Abtasten blieb keine Zeit, die in Blau spielenden Gastgeber gingen sofort zum Sturmangriff über. Keine 2 Minuten waren gespielt, da bediente Macho von hinter dem Tor den freistehenden Bakos, der jedoch seinerseits das leere Tor verfehlte. Nur wenige Augenblicke später lief Skokan über die linke Seite in das Angriffsdrittel, ging dann fast bis zur Grundlinie, bevor er den Puck nach hinten rechts zu Lipiansky spielte. Dessen Schuss fälschte ein Verteidiger ab, so dass er Karhunen in der Bewegung zwischen den Schonern durchrutschte – 1:0! Die Gäste kamen in der 4. Minute zu ihrer ersten Chance, ohne jedoch am Spielverlauf größeren Anteil zu nehmen. Michal Vondrka wurde bedient, doch Konrad wehrte aufmerksam ab. Im Gegenzug bediente Kurumberg den mitgelaufenen Bulik, der aber an Karhunens Fanghand scheiterte. Nur einige Augenblicke später bediente Bakos den Verteidiger Frühauf, der jedoch den Puck verpasste. Kurz darauf spielte Macho den Puck, erneut hinter dem Tor stehend, auf Bakos, der diesmal auf der langen Seite einnetzte – 2:0! Danach kam Oulu durch eine Strafe gegen Bratislava mehr ins Spiel, ohne sich zwingende Chancen erarbeiten. Die wohl beste Möglichkeit auf einen Anschlusstreffer hatte Lehtonen in der letzten Minute, der Konrad zu zwei schnellen Reaktionen zwang.
Strafen: 2:2

Nach einer kleinen Rangelei gegen Ende des 1. Drittels ging es zunächst mit 4 gegen 4 weiter. Dieses Spiel schien den Gästen nun mehr zu liegen. Als Ivan Huml die Strafbank verließ, bekam er den Puck, legte die Scheibe nach rechts ab, wo Juntila nur noch einnetzen musste – 2:1! Dies lähmte das Spiel ein wenig. In der ersten Hälfte hatte Bratislava die einzige andere Chance, als Lipiansky den Puck nur knapp am Tor vorbeifälschte. Erst in der zweiten Hälfte kam wieder etwas Leben auf das Eis, als Bratislava wieder aktiver wurde. Datelinka beförderte eine Rakete auf das Gästetor, der Puck wurde abgeblockt und Torwart Karhunen suchte vergebens nach dem Puck. Der Nachschuss aufs leere Tor landete am gegenüberliegenden Pfosten. Im nächsten Angriff wurde Bulik von einem Verteidiger in Svarnys schuss geschoben, so dass der Puck von seinem Schlittschuh unhaltbar ins Tor abgefälscht wurde – 3:1! Im Gegenzug fühlte sich nun auch Oulu dazu veranlasst, aktiver zu werden. Koponen und Saarenheimo kamen dem Anschluss sehr nahe, doch Konrad zeigte immer wieder sein Können und verhinderte einen erneuten Anschlusstreffer. In der Schlussminute hätte Hudec für Bratislava erhöhen können, doch er schon von rechts links am leeren Tor vorbei. In den letzten Sekunden biss sich Oulu im Angriffsdrittel fest und zog immerhin eine Strafe, weshalb Oulu mit vollen 2 Minuten Überzahl in das nächste Drittel starten konnte.
Strafen: 1:1

Zu Beginn des Schlussabschnitts testete Oscar Eklund die Aufmerksamkeit von Konrad mehrfach von der blauen Linie, doch Bratislavas Schlussmann bestand. Das Überzahlspiel der Gäste verpuffte wie auch die Möglichkeiten zuvor, ohne für Aufsehen zu sorgen. Im Gegenzug verpasste Hudacek eine Direktabnahme ins leere Tor, nachdem Kukumberg ihm einen wunderbaren Pass durch das Angriffsdrittel geschickt hatte. Bei einer weiteren Überzahlmöglichkeit Oulus versuchte Vondrka den heimischen Torhüter auszuspielen, schlug aber den oft zitierten Haken zu viel und Konrad hatte den Puck sicher. Im Gegenzug wollte Bakos ein Unterzahltor erzielen, übersah dabei einfach seinen besser postierten Mitspieler, was ihm ordentlich Ärger auf der Bank einbrachte. In der folgenden Überzahlsituation für Bratislava machte er es dann aber besser. Er bekam den Puck an der blauen Linie spielte ab und lief über rechts an der Bande entlang. Bulik wartete bis Bakos hinterm Tor hervorkam, servierte ihm einen Zuckerpass und Bakos netzte erneut aus spitzem Winkel ein – 4:1, die Entscheidung! Bakos wollte später noch unbedingt den Hattrick, scheiterte aber diesmal an Karhunen.
Strafen: 1:2, gesamt: 4:5

Fazit: Slovan Bratislava hat durch den furiosen Auftakt den Gegner beeindruckt, so dass im ersten Drittel fast nur die Mannschaft in den blauen Trikots das Spiel gestaltete. Oulu konnte durch das Gegentor das Spiel zwar neutralisieren, aber zu keinem Zeitpunkt selber gestalten. Der spielentscheidende Unterschied war in den Überzahlspielen. Slovan nutzte 3 von 4 Überzahlsituationen aus und hätte noch höher gewinnen können, würde da der Eigensinn mancher Spieler dem Killerinstinkt vor dem leeren Tor weichen. Bratislava fuhr alles in allem einen von Anfang an ungefährdeten 2. Sieg in der EHT ein.
3 Stars:
1. Martin Bakos, 2. Branislav Konrad, 3. Martin Stajnoch, alle Bratislava
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Vienna Capitals - Adler Mannheim, 14.08.2011, 20 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 15.08.2011, 16:50

Auch wenn das jetzt nicht unbedingt zum Überforum passt, ich will hier nicht das Forum mit dem Berichten zuspammen. Hier der Bericht vom EHT-Spiel in Wien:

Am Sonntag folgte der Abschluss der Tour in Wien. Dort traf der heimische EV Vienna Capitals auf die Adler aus Mannheim. Für die Capitals war dies bereits das 3. Spiel in der European Trophy. Am Donnerstag schlug man Oulu im Penaltyschießen mit 3:2, am Vortag unterlag man jedoch KalPa Kuopio mit 2:4, wobei alle Tore im ersten Drittel fielen. Die Gäste aus Mannheim bestritten ihrerseits ihr erstes Spiel im Europapokal und dürften wohl nach dem Fehlstart von Berlin in der Salzburger Gruppe die einzige deutsche Hoffnung auf eine Endrundenteilnahme im Dezember sein. In den Toren begannen Sebastian Stefaniszin bei den Capitals und bei den Adlern wenig überraschend Freddie Brathwaite. Geleitet wurde das Spiel durch 4 österreichische Schiedsrichter, die HSR Veit und Smetana und die Linesmen Hofer und Hüttner. Die Partie begann 20 Uhr vor ca. 4.700 Zuschauern.

Den besseren Start erwischten die Gastgeber und bereits nach 22 Sekunden musste sich Reul mit einem Foul helfen, was Wien die erste von vielen noch folgenden Überzahlsituationen bescherte. Die beste Chance hatte Fortier, als er einen abgeblockten Schuss Bjornlies aus spitzem Winkel nachschoss, doch Brathwaite war aufmerksam. Die erste Chance der Gäste hatte Yannick Lehoux in der 5. Minute, wonach jedoch Fortier erneut konterte, jedoch seinen Rückhandtrick schlecht ausführte und somit Mannheims Schlussmann vor keine Herausforderung stellte. Die erste Überzahl der Adler sah optisch gut aus, doch einzig Magowan kam gefährlich zum Abschluss. In der 9. Minute fiel dann das erste Tor. In Überzahl brachte Wien den Puck zu Gratton an die blaue Linie. Sein Schuss prallte vom Pfosten zu Fortier ab, der problemlos einnetzte – 1:0! Zuvor war Ferlund gescheitert, nachdem er sich Brathwaite schon zu Recht gelegt hatte. Im direkten Gegenzug schoss Christoph Ullmann nur knapp über da Tor von Stefaniszin, der bis dahin einen ruhigen Tag hatte. In einer weiteren Überzahl Wiens folgten die Chancen schon fast im 10-Sekunden Takt. Erst scheiterte Rodman, dann bediente er Insana am langen Pfosten, doch Brathwaite zeigte mit seinem Schoner eine Weltklasseparade. Auch Kavanagh konnte Brathwaite nicht überwinden. In der 17. Minute ging es dann das erste Mal etwas ruppiger zu. Kink nutzte seinen Schläger als Waffe und bekam 2 Minuten. Reul gefiel das nicht, ging zu dem vermeintlichen Simulanten und briet ihm noch eins über, so dass auch er vom Schiedsrichtergespann mit 2 Minuten bedacht wurde. Zu guter Letzt machte dann noch Ronny Arendt verbal auf sich aufmerksam, was ihm 10 Minuten Bedenkzeit einbrachte. Im sehr statischen Powerplay der Wiener hatte Ferlund die beste Chance, als er aus kurzer Distanz den Puck an das Dreiangel schoss. Goc verlängerte die Strafe noch einmal, so dass Wien eine knappe Minute Überzahl mit ins nächste Drittel nahm.
Strafen: 2:6+10 (Arendt, unsportliches Verhalten)

Trainer Harold Kreis hatte seinen Adlern in der Kabine wohl ordentlich den Marsch geblasen. Kaum, dass die Adler wieder vollzählig waren, holte sich Magowa den Abpraller nach Mitchells Schuss und glich aus – 1:1! Nun zwangen die Gäste durch ihr schnelles Spiel die Wiener immer wieder zu Strafen. In der 26. Minute fälschte Seideberg einen Schuss geschickt über Stefaniszin ab, so dass der Puck einen schönen Bogen über den Helm des Torhüters beschrieb und vom Boden ins Tor prallte – 1:2! In der 27. Minute bekam Mannheim 92 Sekunden doppelter Überzahl, weshalb Trainer Kreis seine Mannen im Time-out zu sich rief, um dem Gegner den Gnadenstoß zu verpassen. Doch seine Worte schienen das genaue Gegenteil zu bewirken. Als Rotterer wieder aufs Eis kam, legte er beinahe zum Ausgleich für Gratton auf, doch dieser verfehlte den Puck vor dem leeren Tor. In der 32. Minute bekam Jon Ferland einen Zuckerpass von Marcel Rodman und schob den Puck einfach an Brathwaite vorbei, ehe er ihn ins Tor schob und es dabei aus den Angeln riss. Doch der Puck hatte zuvor schon die Linie überquert – 2:2! Doch Mannheim antwortete nach gerade mal 47 Sekunden. Ullmann, Arendt und Mauer konterten zu dritt gegen einen Verteidiger. Letzterer umkurvte das Tor und spielte den Puck nach rechts zu Arendt. Dieser überlegte kurz und passte nach links zu Ullmann, der nun das freie Tor vor sich hatte – 2:3! Nun bekam Wien eine 47-sekündige doppelte Überzahl. Ferlund scheiterte dabei am Metall. In der 35. Minute kam es zu einer kontroversen Situation. Die Schiedsrichter übersahen eine (von auf beiden Seiten vielen) unsauberen Attacken eines Mannheimers an einem Capitalsspieler. Während die Caps aufhörten zu spielen, kam der Puck zu Chris Lee, der im Alleingang per Schlagschuss erhöhte – 2:4! Sämtliche Diskussionen blieben erfolglos, der Treffer zählte, was die Zuschauer in der Halle mächtig aufbrachte. Doch es dauerte nicht lange, da bekam Wien die 3. doppelte Überzahl zugesprochen, die 2. über volle 2 Minuten, nach Reuls einfach nur dämlichen Hakens und El-Sayeds kleinem Ausraster. Dabei passte Rotterer den Puck von links vors Tor, wo ihn Gunnarsson nur leicht erwischte. Die Scheibe rutschte fast in Zeitlupengeschwindigkeit am in dieser Szene schlecht aussehenden Brathwaite vorbei – 3:4! Man muss Mannheims Schlussmann jedoch zu Gute halten, dass er durch Gunnarsson und einen seiner Verteidiger etwas in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt war. Dabei blieb es bis zur 2. Pause
Strafen: 4:4

Zu Beginn des Schlussabschnitts hatte Wien einige Chancen auf den Ausgleich. Die beste hatte Jon Insana in der 45. Minute, dessen abgefälschter Schuss aus dem Slot nur knapp am Tor vorbeitrudelte. Im direkten Gegenzug wurde Yannick Lehoux schön in Szene gesetzt, legte sich den Puck zu Recht, wartete bis Stefaniszin sich einfach fallen ließ und spielte den Puck links an ihm vorbei, wobei der Puck von einem Verteidiger noch ins Tor abgefälscht wurde – 3:5, in meinen Augen, die Entscheidung. Und danach eskalierte es. Zunächst bekam Mannheims Mauer eine zweiminütige Strafe wegen Hakens. Die Überzahl verpuffte fast ohne Chance. In der 49. Minute jagte Mauer einen seiner Gegenspieler Kopf über auf die Oberkante der Wiener Bank. Es kam zur Rudelbildung, sowohl auf dem Eis als auch hinter dem Gästeblock. Die Partie war zwar schon vorher aus dem Ruder gelaufen, doch die Strafen waren ein Witz. Mauer bekam zwar folgerichtig 5+SD für den Bandencheck, doch Sifers und Lakos, die sich einen ordentlichen Faustkampf geliefert hatten, wurden jeweils mit 2+2 Minuten bedacht. Das Schirigespann hätte bei der Spannung in der Luft einfach härter durchgreifen müssen, allerdings passt das auch in das Bild der stark schwankenden Regelauslegung der 2 HSR. Glumac durfte die Strafe für Mauer absitzen, und 6 Sekunden später gesellte sich noch Seidenberg zu ihm und Sifers wegen Stockschlags auf die Bank. Doch auch diese doppelte Überzahl blieb ungenutzt, mit Insanas Nachschuss in der 51. Minute als bester Gelegenheit. Die Auszeit bei 52:32, mit noch 11 Sekunden doppelter Überzahl auf der Uhr, kam zu spät. Der Torwart blieb auf der Bank, und Wien probierte es weiter mit 6 gegen 4. In der 56. Minute beseitigte dann Adam Mitchell jegliche Zweifel, als er nach Lees Zuspiel das leere Tor traf – 3:6! Danach wurde die Partie mehr oder weniger ruhigen Gemüts zu Ende gespielt, während die Zuschauer schon scharenweise auf den Parkplatz strömten.
Strafen: 2:4+5+SD (Mauer, Bandencheck), gesamt: 8:14+5+10+SD, in SM: 16:63
3 Stars: 1. Chris Lee, Mannheim, 2. Jon Ferlund, 3. Benoit Gratton, beide Wien

Fazit: Mannheim gewinnt das Spiel unterm Strich verdient. Die Gastgeber haben ihre vielen Überzahlspiele, darunter 4 doppelte, aufgrund ihrer sehr statischen Spielweise nicht nutzen können. Auch die Vorwürfe gegen die Schiedsrichter sind unbegründet. Es wurden grobe Vergehen auf beiden Seiten übersehen und die Strafenverteilung spiegelt ungefähr das wieder, was auf dem Eis passierte. Die Mannheimer spielten äußerst grob und nahmen keine Rücksicht auf mögliche Verletzungen, was den Sieg meiner Meinung nach sehr überschattet. Bei einem Gegner, der seine Überzahl zu nutzen weiß (wie z.B. Slovan Bratislava am Vortag) kann man auch mit einer zweistelligen Packung nach Hause fahren. Doch die Neuzugänge haben fast alle eingeschlagen, besonders positiv ist dabei Chris Lee aufgefallen. Auch Adam Mitchell und Ken Magowan haben überzeugt, mit Abstrichen auch ein Yannick Lehoux. Für Wien ist die European Trophy mit 2 Punkten aus 3 Spielen wohl gelaufen, während Mannheim einen guten Start in die Saison erwischt hat.
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HC Bili Tygri Liberec - HC Kometa Brno, 17.08.2011, 18:30

Beitragvon TheCat89 » 17.08.2011, 14:02

Gestern ging es zum European Trophy-Spiel nach Liberec in die Svijany-Arena. Dort trafen die Weißen Tiger auf den HC Kometa Brno. Liberec war mit 2 Siegen in Litvínov (4:3) und bei Sparta (2:1) gestartet, verlor jedoch das letzte Spiel bei Slavia (3:5), was 12 Tage vor dem ersten Auftritt im Europapokal stattfand. Brno hatte hingegen schon 2 Auftritte im Pokal hinter sich. Am Sonnabend gewann das Team von Coach Venera gegen Linköping im Penaltyschießen (5:4), ehe man sich am Sonntag nur knapp dem bislang makellosen HV 71 Jönköping beugen musste (2:3). Die Testspiele zuvor gegen SKA St. Petersburg (3:1), in Havl. Brod (6:4) und in Bratislava (2:1 n.P.) konnte das Team allesamt gewinnen, was auch dazu führte, dass Brno als möglicher Titelkandidat gehandelt wird. In den Toren standen zunächst Tomas Vosvrda bei den Gastgebern und Sasu Hovi bei den Gästen.
Geleitet wurde die Partie von HSR Hribik und dem kürzlich beförderten Kalivoda, der auch schon Linesman in einem WM-Finale war, und den Linesmen Kajinek und Podrazil. Die Partie wurde mit 1.500 Zuschauern als ausverkauft gemeldet, allerdings waren bestimmt einige mehr drin. Anpfiff war 18:30.

Es dauerte ein wenig, bis die erste Chance entstand. In der 4. Minute kam Milan Bartovic nach gewonnenem Bully zur ersten gefährlichen Torchance. Im Gegenzug hatte Malec die Chance im Nachschuss, aber Vosvrda parierte mit der Fanghand. In der 6. Minute schlugen die Gäste in Überzahl beinahe zu, als Holec nach Kempnys Zuspiel nur knapp vorbeischoss.
Danach musste das Spiel für mehr als 20 Minuten unterbrochen werden, weil die Hälfte der Lichter ausging, doch das Problem konnte behoben werden. Danach dauerte es wieder eine Weile, bis beide Teams zurück ins Spiel fanden. In Überzahl testeten Troncinsky und Spacek Hovis Aufmerksamkeit, doch der Finne ließ sich nicht beirren und parierte. Die Partie verflachte immer mehr. Zohornas halbherziger Rückhandschuss, als auch Kudrnas Zuspiel auf Vlach auf der anderen Seite waren 2 der äußerst übersichtlichen Chancen. In der 17. Minute wurde es kurz interessant, als Svoboda sich vors Tigertor tankte und Vosvrda in der letzten Sekunde mit dem Schoner rettete. Torlos ging es in die Kabine.
Strafen: 1:1

Das Mitteldrittel begann wesentlich aktiver. Erat schloss aus der Drehung mit der Rückhand ab, doch Vosvrda wehrt den Puck einmal mehr mit dem Schoner ab. Im Gegenzug bissen sich die Tiger im Angriffsdrittel fest und kamen ihrerseits zu Chancen. Zunächst scheiterte Valach mit der Rückhand, ehe Vak mustergültig Bartovic bediente, der aber verzog. In der nächsten Szene bediente Bartovic seinen Mitspieler Spacek am anderen Pfosten, was Hovi zu einem Spagat auf der Linie zwang und ihm eine Weltklasseparade abverlangte. Und erneut bewahrheitete sich das alte tschechische Sprichwort: „Nedáš-dostaneš!“ Verteidiger Jan Svrcek schoss von der blauen, Vosvrda wehrte erneut mit dem Schoner ab, doch diesmal stand Zohorna am linken Pfosten für den Abpraller bereit und netzte ein – 0:1! Schlagartig hatte die Partie alles, was man sich wünscht: Tempo, Emotionen, Kampf und vor allem HASS! In der 28. Minute durften Derner und Pospisil nach einer Rangelei auf die Strafbank, weshalb es mit 4 gegen 4 weiter ging. Urban konnte beinahe ausgleichen, als er den Puck nur leicht, aber gefährlich anhob, doch Hovis Fanghand war bereit. Es ging munter auf und ab, doch Brno gewann langsam aber sicher die Oberhand. Podkonicky, Malec und Kempny, nach dessen Abpraller sich Vosvrda sehr lang machen musste, um Erat nicht die gleiche Chance wie beim 1:0 zu bieten, scheiterten jedoch alle am starken Schlussmann der Tiger. Doch bei allem Kampf blieb eine Reihe von Fouls ungeahndet, weshalb der Pfiff eine halbe Minute vor der Pause gegen Troncinsky, der seinen Gegenspieler mit dem Stock im Gesicht erwischte, für mehr Unmut als üblich sorgte. Zu Recht, denn es dauerte gerade mal 11 Sekunden, da klingelte es zum zweiten Mal. Svrcek zog von der Blauen ab und Vosvrda, dem geschickt die Sicht versperrt wurde, hatte keine Chance, obwohl der Puck am Torwartpfosten einschlug. Eine Sekunde vor der Pause bekam Erat noch eine Strafe wegen Stockschlags, weshalb Liberec mit einer Überzahl in den Schlussabschnitt ging.
Strafen: 2:2

Ehrlich gesagt, habe ich die ersten Minuten des letzten Drittels verpasst, weil mich der Hopperdämon überfiel. Doch aufgrund zahlreicher Unterbrechungen, war ich bereits ab der 45. Minute wieder voll dabei. Doch Liberec hatte in der Zeit einige Chancen. In Überzahl fälscht Bortnak den Puck gefährlich, aber knapp am Tor vorbei ab. Nach Moravec‘ Versuch sprang der Puck im Torraum gefährlich rum, bevor ein Verteidiger vor den einschussbereiten Stürmern klären konnte. In der 47. Minute kam Kudrna aus spitzem Winkel dem Ausgleich sehr nahe, doch Hovi ließ sich nicht beirren. Vak Schuss in der 51. Minute konnte der Finne noch nicht einmal sehen, bekam aber trotzdem einen Schoner dran. In der 53. Minute lief der slowakische Schnellzug Bartovic einmal mehr allein auf Hovi zu, legte sich ihn zu Recht und schoss vorbei. Den Tigern lief langsam aber sicher die Zeit davon. Die letzte Chance bekamen sie, als Tomas Zizka wegen Crosschecks auf die Strafbank musste. Diesmal dauerte es 12 Sekunden, bis der Puck ins Schwarze traf: Bortnak passte den Puck von links vors Tor und Kudrna nahm ihn aus der Luft – 1:2! Brno versuchte nun, die eigene blaue Linie abzuriegeln, doch die Tiger hatten Blut geleckt und von den Rängen kam nun immer lautere Unterstützung. Cakajiks Schuss verfehlte sein Ziel nur knapp und die Abwehr klärte zum Icing. Es gab nun regelmäßig aller 15 Sekunden eine Unterbrechung. Zwei Minuten vor Spielende kam die Auszeit und nach Hudaceks abgewehrtem Schuss ging Vosvrda auf die Bank. Die erste Reihe drückte auf das Tor, Viseks Schuss flatterte übel, doch Hexer Hovi bekam noch seine Stockhand dran. Eine halbe Minute vor Schluss bekam Svrcek wegen Stockschlags noch einmal 2 Minuten, kurz darauf folgte Zizka, der sich mit Kudrna eine Auseinandersetzung geliefert hatte. Bartas Schuss wurde 2 Sekunden vor der Sirene entscheidend abgefälscht und Brno gewann das Spiel.
Strafen: 3:4, gesamt: 6:7
3 Stars: 1. Sasu Hovi, 2. Jaroslav Svoboda (beide Brno), 3. Milan Bartovic (Liberec)

Fazit: Brno zeigte im Mitteldrittel spielerische Überlegenheit, fiel sonst aber eher durch Undiszipliniertheiten und vor allem unsauberes Spiel auf. Gerade im Schlussabschnitt klärten die Gäste den Puck oft über das ganze Feld und provozierten bei jeder Gelegenheit ihre Gegner, um die knappe Führung über die Runden zu retten. Auch die Offiziellen waren sich bei den Linienverstößen oder Strafen nicht immer einig und so blieb die Hand oft unten, oder das Spiel musste vom Mittelkreis neu beginnen. Doch das sollte Liberec nicht als Ausrede verwenden. Die Schussstatistik spricht mit 36:30 für die Gastgeber, gerade im letzten Drittel setzte man dem Gegner mit 17 Schüssen zu, von denen nur einen den genialen Hovi überwinden konnte. Das Fehlen von Kapitän Petr Nedved machte sich ebenfalls bemerkbar, zumal die Tigerchen über weite Strecken zahnlos agierten. Unterm Strich war es eine ausgeglichene Partie, die aber keineswegs dem Niveau einer Europaliga gerecht wurde. Liberec hat noch 7 Partien vor sich, um die Niederlage ungeschehen zu machen, während Brno nun 5 von 9 Punkten vorerst auf Platz 3 der Südstaffel vorrückt.
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Benatky n.J. - Usti, 18.08.2011, 18 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 19.08.2011, 14:10

Am Donnerstag fuhren die Löwen aus Ústí zu ihrem dritten auswärtigen Testspiel der Saison. Gegner war das Farmteam von Liberec, Benátky nad Jizerou, gegen die es vor heimischer Kulisse ein 4:4 Unentschieden gab. Einem 4:3-Auswärtssieg in Karlsbad folgte eine 2:3-Niederlage in Kladno, die durch einen Gegentreffer in letzter Minute zu Stande kam. „Liberec B“ hatte bis auf das Unentschieden in Ústí alle Spiele gewonnen: 2:1 gegen Hradec Kralove, 1:0 in Beroun und zuletzt 5:1 bei „Chomtuov B“ Kadan. Im Tor der Gastgeber begann der 22-jährige Michal Nedvidek. Bei den Gästen wurden die Reihen einmal mehr von Trainer Rosol umgestellt. In der Defensive pausierte Jiri Zeman, im Sturm fehlten Jaroslav Roubik und Martin Sagat. Dafür bekamen die jungen Spieler Kruzik, Kentos und Kloz eine Chance. Die Kapitänsrolle übernahm diesmal Lukas Pozivil. Im Tor begann der erst 19-jährige Michal Petrasek, da Francouz und Orct für das Spiel gegen Wolfsburg geschont werden sollten.
Geleitet wurde die Partie durch HSR Jecelin und die Linesmen Holec und Prokop. Das Spiel begann 18 Uhr vor offiziell 110 Zuschauern (7 handgezählte Ústífans).

Das Spiel hatte den typischen Testspielcharakter. Man sah nicht eingespielte, zusammengewürfelte Reihen, so dass es zunächst etwas schleppend voran ging. Die erste Chance gab es nach knapp 5 Minuten, als ein Zuspiel Pojkars zu Alinc gelangte, dessen Schuss Nedvidek aber keine Probleme bereitete. Kurz darauf klingelte es aber zum ersten Mal. Tretina bekam den Puck im Slot und netzte mit einem gezielten Schuss zum linken Pfosten ein – 0:1! In der 7. Minute bediente Las Pazourek, der aber aus nächster Nähe nicht einschieben konnte. Durch eine Strafe gegen Bohac wegen Hakens verflachte das Spiel dann aber wieder. Erst in der 14. Minute kam Tomas Rod alleine auf Nedvidek zu, aber der zurückpreschende Verteidiger Ulrych konnte ihn an einem besseren Schuss hindern. Im Gegenzug rette Jonak einen Icing-Call unmittelbar vor der Linie und bediente den vor dem Gästetor wartenden Skalicky, der Petrasek zur ersten großen Parde zwang. Das war auch die letzte Chance im ersten Drittel.
Strafen: 1:2

Das Mitteldrittel begann aktiver. Krejcik, Jech und Bendik waren um den Ausgleich bemüht, doch Petrasek konnte alle Schüsse abwehren, hielt jedoch selten einen Puck wirklich fest. Folgerichtig fiel das Tor auf der anderen Seite. Pozivils Schuss konnte Nedvidek nicht festhalten und Kentos, der vor dem Tor wartete, hatte leichtes Spiel – 0:2! Die nächste große Chance hatte Rok Pajic in der 29. Minute, doch der Slowene schoss einen Meter vor dem Tor stehend mindestens 2 Meter links vorbei. In der 34. Minute bediente Skorepa seinen Mitspieler Klimt, doch dessen Schuss ging knapp am Dreiangel des Gästetors vorbei. Quasi im Gegenzug fing Pajic ein Zuspiel ab, lief erneut allein auf das Tor zu, verzog aber diesmal aus ähnlicher Position, nur diesmal noch kläglicher. In der letzten Minute versuchte es Skorepa noch einmal aus spitzem Winkel, doch Petrasek blieb einfach stehen und wehrte den Puck ab.
Strafen: 2:1

Zu Beginn des Schlussabschnittes hatte Marek Curilla die Entscheidung schon auf der Kelle, doch er schlug vor dem Tor noch einen Haken, so dass Nedvidek ihm den Puck ausstechen konnte. Kurz darauf hätte es Pazourek besser machen können, doch sein Schuss landete in Nedvideks Schoß. In der 44. Minute schickte Weiss seinen Mitspieler Skorepa ohne ihn anzusehen mit einem Rückhandpass in einen Lauf, Skorepa legte sich Petrasek zurecht und schob links an ihm vorbei ein – 1:2! Wer jetzt glaubte, dass die Partie noch einmal interessant würde, wurde leider enttäuscht. Einzig Torschütze Josef Skorepa gab sich Mühe und musste es oft allein versuchen, da niemand mitgelaufen war. In der 49. Minute kam Handlovsky hinterm Tor hervor und überraschte Nedvidek am linken Pfosten mit einem Rückhandschuss und netzte direkt über dem Fanghandschuh ein – 1:3! Jonak hätte sofort antworten können, doch sein Schuss ging ähnlich wie im 2. Drittel bei Pajic vorbei. Es gab nun vermehrt Strafen, weshalb zeitweise sogar mit 4 gegen 3 gespielt wurde. In der 54. hätte Miroslav Tretina alles klar machen müssen. Kloboucek holte sich den Puck an der eigenen Blauen, bediente Rod, der lief über rechts ins Angriffsdrittel, wohin Kloboucek und Tretina gegen einen Verteidiger mitgekommen waren. Tretina wurde am linken Pfosten bedient und traf aus einem halben Meter das leere Tor nicht. Die Auszeit blieb aus, doch Nedvidek begab sich ca. eine halbe Minute vor Schluss aus dem Tor. Curilla schoss, durch Vak bedrängt, aus spitzem Winkel auf das Tor, traf aber nur den Pfosten. Von da sprang der Puck in den Torraum. Im Fallen bekam Curilla, der am Tor vorbeirutschte, den Schläger noch dran und machte das Tor – 1:4, Endstand! Die Gastgeber versuchten es noch einmal ohne Torwart, doch in 20 Sekunden war nicht mehr viel zu holen.
Strafen: 3:2, gesamt 6:5

Fazit: Dies war ein typisches Spiel unter zwei Erstligisten. Die Gastgeber waren Ústí keinesfalls spielerisch unterlegen, doch konnten sie sich wie schon im Hinspiel nicht so viele Chancen erarbeiten. Torwart Nedvidek machte bis auf das 3. Gegentor einen guten Eindruck, doch die Abwehr verließ sich zu sehr auf ihn und so war er oft auf sich allein gestellt. Bester Spieler war Stürmer Josef Skorepa, der immer wieder durch seinen Zug zum Tor, aber auch mit dem Blick für seine Mitspieler auffiel. Auf der anderen Seite machte Torhüter Petrasek einen unsicheren Eindruck. Er ließ fast alles abprallen und war sich auch manchmal mit seinem Stellungsspiel nicht ganz sicher. Dennoch zeigte er gute Reflexe und wird sicherlich noch das eine oder andere Test- bzw. Ligaspiel bestreiten. Die Defensive war solide und ließ nicht viel zu. Im Sturm herrschte das alte Problem der Chancenverwertung. Heute Abend kommt mit Wolfsburg ein Gegner, der sein zweites Testspiel mit 12 neuen im Kader bestreitet. Gestern verlor Wolfsburg in Kladno nur knapp mit 2:3 und heute bekommt Ústí die Gelegenheit sich für die 3:7-Testspielpleite aus dem Vorjahr zu revanchieren.
Karel Rachůnek
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Usti - Wolfsburg, 19.08.2011, 17 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 20.08.2011, 00:47

Am heutigen Abend kam der wohl attraktivste Gegner der Vorbereitung nach Ústí. Der deutsche Vizemeister aus Wolfsburg traf mit dem aus Ústí stammenden Pavel Gross in der Elbstadt ein, um sein 2. Vorbereitungsspiel zu bestreiten. Die Premiere des neu zusammengestellten Kaders am Vortag in Kladno misslang. Die Mannschaft verlor durch einen Doppelschlag in der 54. Minute mit 2:3. Einer der 12 neuen, Lukas Lang von den Adlern Mannheim, nahm den Platz zwischen den Pfosten ein. Stephen Werner (Rosenheim) und Matt Dziuduszycki (Scorpions) nahmen derweil auf der Tribüne Platz. Als Kapitän lief Tyler Haskins auf. Auch Ústí konnte einen weiteren Neuzugang kurzfristig präsentieren. Von Kladno kam kurzfristig Jindrich Kotrla auf Try-Out/Leihbasis und bekam den Vorzug vor Daniel Bohac . Im Tor präsentierte sich Veteran Zdenek Orct. Auf der Bank nahm jedoch nicht von Pavel Francouz sondern Michal Petrasek Platz. Das „C“ bekam diesmal Marek Curilla aufgebrummt. Für sein Team galt es, nicht noch einmal 3:7 gegen Wolfsburg zu verlieren.
Geleitet wurde die Partie von HSR M. Novak und den Linesmen Volf und Loskot. Leider wollten nur 675 Zuschauer dieses Spiel ab 17 Uhr verfolgen.

Die Partie begann mit einem sehr hohen Tempo. Gleich in der 3. Minute gab es die erste Großchance. Havlicek und Rod liefen zu zweit gegen einen auf das Gästetor. Havlicek bediente Rod, der jedoch verzog. Havlicek schaltete schnell, holte sich den Puck hinter dem Tor und passte an die Blaue zu Jiri Suchy. Der holte aus und traf nach 2:27 zum ersten Mal ins Schwarze – 1:0! Gleich im Anschluss konnte Ústí auch zum ersten Mal in Überzahl spielen. Dabei kam Alinc gefährlich aus dem spitzen Winkel zum Abschluss. Der Abpraller landete bei Pazourek, der vor dem Tor wartete, doch aus der Bedrängnis heraus nicht vernünftig abschließen konnte. Die Gäste kamen erst in der eigenen Überzahl zur ersten Chance. John Laliberte schickte einen genialen Pass über das halbe Spielfeld zum an der blauen Linie wartenden Tyler Haskins, der allein auf Orct zulief. Diesen legte er sich noch zurecht und netzte von rechts ein – 1:1 nach gerade mal 6 Minuten. Von da an gaben die Gäste den Ton an. Beardsmore, Milley, Huebscher und David Laliberté scheiterten aber alle am bis dato sehr starken Orct. Dem letztgenannten stach Orct in der sprichwörtlichen letzten Sekunde den Puck aus. In der 12. Minute sah die Verteidigung der Blaugelben erneut schlecht aus. Huebschers Schuss von der Blauen wurde geblockt und Höhenleitner reagierte am Schnellsten. Er schnappte sich den freien Puck und schoss aus der Drehung links am nichtsahnenden Orct vorbei – 1:2! Haskins hatte den dritten Treffer der Gäste schon auf seiner Rückhand, doch Orct war diesmal aufmerksamer. In der 17. Minute kam Ústí zur zweiten Überzahlsituation des Spiels. Es dauerte nur 8 Sekunden bis zum erfolgreichen Abschluss. Nach verlorenem Bully fing Kloboucek an der Blauen ab. Dessen Schuss fälschte Ludvik unhaltbar in das Tor von Lang ab – 2:2! Sklenicka hatte kurz vor der ersten Pause noch die Chance zur erneuten Führung für die Gastgeber, schoss aber nur den am Boden liegenden Lang ab.
Strafen 2:3

Die Gäste bekamen im Mittelabschnitt früh eine Überzahl zugesprochen. Auch diesmal ließen sie sich nicht lange bitten. John Laliberte brachte den Puck über die linke Seite ins Angriffdrittel, schickte ihn zum langen Pfosten auf Furchner, der nur noch den Schläger aufstellen musste – 2:3! Das nächste Tor fiel exakt 3 Minuten später. Wolfsburg nutzte eiskalt die Unkonzentriertheit der Gastgeber. Milleys Schuss von rechts an der Blauen prallte hinter dem Tor ab und rollte vor die linke Seite des Tores. Dort wartete John Laliberte, der einnetzte, ehe sich Orct vollständig auf die andere Seite bewegen konnte – 2:4! Für die Antwort brauchte es gerade mal 59 Sekunden. Havlicek bekam an der Blauen den Pass von Rod, lief ins Angriffsdrittel und schloss vom linken Bullypunkt aus ab – 3:4! Dabei sah Lang nicht gerade gut aus. Ein weiteres Tor fiel 6 Minuten und 6 Sekunden später, erneut in Überzahl. Nach gewonnenem Bully setzte sich Ústí im Angriffsdrittel fest. Las bediente von links hinterm Tor den einlaufenden Pazourek. Dessen Erstversuch wurde von einem Verteidiger geblockt. Doch den Nachschuss zirkelte Pazourek links, am bereits am Boden knienden Lang vorbei – 4:4! Diesmal brauchte Ústí 19 Sekunden zum Überzahlerfolg. Es entwickelte sich ein Munteres Auf und Ab. Die beste Chance hatte Tyler Haskins in der 37. Minute, als er Havlicek umspielte und erneut allein auf Orct zulief. Auch dieses Mal legte er sich Ústís Schlussmann zurecht, ging aber diesmal auf die linke Seite, wo Orct noch einen Schoner zwischen Puck und Tor bekam. Eine Minute später war er jedoch wieder chancenlos. Nathan Paetsch passte aus dem Konter heraus von links von der Blauen den Puck auf die andere Seite zu Norm Milley. Der spielte den Puck gleich wieder nach links vor das Tor, Huebscher hob den Stock, um den Puck passieren zu lassen, und Höhenleitner musste nur den Stock hinhalten – 4:5! Eine schöne Demonstration des Kontereishockeys, das Wolfsburg letztes Jahr bis ins Finale gebracht hatte und ein wunderschönes Tor nach 2 schnellen Pässen.
Strafen 2:2

Im letzten Drittel ließ Wolfsburg die Gastgeber kommen. Doch Blake Sloan verursachte in der 43. Minute einen Penalty, als er versuchte, das Solo von Handlovsky mit einem Haken zu stoppen. Den Penalty und die damit verbundene Ausgleichchance vergab Handlovsky kläglich, als ihm der Puck nach Überqueren der blauen Linie einfach von der Kelle rutschte. Im Anschluss konnte Wolfsburg eine doppelte Überzahl nicht verwerten, weshalb das Spiel offen blieb. Danach schoss John Laliberte aus dem Slot ca. 2 Meter über das Tor. Im Gegenzug gingen Holomek und Handlovsky allein gegen Sloan und Lang. Die beiden Blaugelben spielten sich den Puck schnell hin und her und letzterer schloss schnell ab. Lang zeigte eine starke Parade, als er schnell von einem Pfosten beim anderen war und den Puck mit dem Schoner abwehren konnte. Der Nachschuss von Holomek ging knapp über das Tor. In Überzahl verzog Horava nur knapp. In der 54. Minute fiel die Vorentscheidung. John Laliberte bediente von links aus der Ecke den einlaufenden Haskins. Dieser bekam im Fallen noch den Stock an den Puck und tunnelte Orct in der Bewegung – 4:6! Auch diesmal sah der Torhüter nicht gerade gut aus. Doch Ústí gab sich nicht auf. Nach einem fatalen Aufbaupass von Lang, kam Pazourek zum Puck. Aus der Bedrängnis heraus spielte er blind einen Rückhandpass auf den freistehenden Marek Las. Dieser nahm den Puck aus spitzem Winkel direkt und netzte ein – 5:6! Dabei blieb es dann auch bis zum Schluss.
Strafen: 2:3, gesamt: 6:8

Fazit: Dem neutralen Beobachter wurde viel Offensivspiel mit reichlichen Chancen auf beiden Seiten geboten. Auch an der Chancenverwertung konnte man nichts aussetzten. Dafür glichen die Defensivarbeit und die Leistung der Torhüter teilweise der kasachischen Nationalmannschaft. Wolfsburg befindet noch in der Findungphase. 5 von 6 Toren wurden von den „alten Spielern“ erzielt. Doch die Neuzugänge Nathan Paetsch und David Laliberté aus der AHL hinterließen einen mehr als soliden Eindruck. Auch André Huebscher, der aus Ingolstadt kam, zeigte gute Offensivqualitäten. Es ist gut möglich, dass Wolfsburg in der kommenden Saison wesentlich offensiver als in den letzten Jahren ausgerichtet sein wird. Die Mannschaft wird jedoch wohl erst in einem Jahr wieder um den Titel mitspielen, wenn sich die Defensive nicht findet oder Dshunussow sich verletzt. Die Gastgeber präsentierten sich sehr abgezockt im Abschluss, doch dieses Mal litt die Defensive mehr als deutlich darunter. Orct war nicht der sichere Rückhalt, den man sich wünschen würde. Verglichen mit dem Vorjahr ist es eine Verbesserung. Allerdings spielte Wolfsburg damals noch ein anderes, defensiveres System, das Ústí nicht liegt. Wenn Ústí wirklich an Chomutov vorbei will, dann muss der Übergang zwischen Offensive und Defensive einfach besser werden. In den bisherigen Vorbereitungsspielen konnte immer nur eine der beiden Abteilungen glänzen.
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Usti - Litvinov, 23.08.2011, 18 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 24.08.2011, 16:14

Am Dienstagabend kam es zum Klassiker in der Vorbereitung: Ústí empfing Litvínov. Bei den Gästen lief in der Vorbereitung bislang nur wenig zusammen. Vom Turnier in der Schweiz brachte Litvinov aus 4 Spielen 3 Niederlagen mit mindestens 5 Gegentreffern mit. Die einzige bislang überzeugende Leistung lieferten die Schwarzgelben gegen Chomutov ab, die mit 6:3 in ihrer neuen Halle abgefertigt wurden. Neu in Litvinov waren neben dem Slowaken Martin Hujsa und Martin Frolik auch die beiden Löwen Robin Hanzl und David Pojkar, die bis Ende Januar an die Cheza ausgeliehen wurden. Im Löwenkader wurde dagegen weiter rotiert. Litvinovs Eigengewächs Jindrich Kotrla ersetze diesmal Tomas Rod, weshalb Daniel Bohac wieder in die Aufstellung rückte. Das erste Spiel seit seiner Knieverletzung bestritt Martin Sagat. In der Verteidigung pausierte Kapitän Jan Kloboucek, der durch Dominik Bohac ersetzt wurde. In den Toren begannen Pavel Francouz (Ústi) und Ústís Zögling und Entdeckung der vergangenen Extraligasaison Martin Volke (Litvinov).
Geleitet wurde die Partie von HSR Novak,
Die Partie zog 1.077 Zuschauer und begann wie gewohnt 18 Uhr.

Litvinov brachte von Anfang an Tempo ins Spiel und brachte so die brüchige Abwehr der Gastgeber unter Druck. Gleich in der 2. Minute war die Abwehr vor Francouz nicht in der Lage, den Puck zu klären und so sicherte sich der Torwart den Puck erst nach dem 5. Nachschuss von Hanzl. Den ersten Akzent setzte Jan Kloz in der 4. Minute. Etwas später versuchte es Roubik aus dem linken Bullykreis heraus, doch Volke wehrte den Puck mit der Fanghand ab, hatte ihn aber nicht sicher. Die erste Strafe nahm David Pojkar wegen Haltens. In Überzahl formierten sich die Löwen gut und Holomeks Schuss prallte in das Rudel vor Volke. Tretina reagierte am Schnellsten und passte den Puck nach links zu Pazourek, der nur noch ins leere Tor einschieben musste – 1:0! Im Gegenzug erzielten beinahe Heinisch und Maxa im Nachschuss beinahe den Ausgleich. Dieser fiel nur eine Minute später Lukes und Hübl brachen durch die Verteidigung an der blauen Linie. Hübl bekam den Pass von links serviert und nahm den Puck direkt – 1:1! Beide Teams spielten auf Augenhöhe, mit leichten Chancenvorteilen für Ústí. Sagat versuchte das Zuspiel von Roubik vor dem leeren Tor zu erreichen, doch er verfehlte den Puck um einige Zentimeter. Jan Alic verspielte den Puck an der gegnerischen blauen Linie und Majdan bediente seinen Mitgelaufenen Verteidiger Jares, doch Francouz blieb aufmerksam.
Strafen: 0:1

Im Mitteldrittel riss Litvinov erneut die Regie an sich. Hübl versuchte gleich nach Wiederanpfiff Francouz zu überraschen, doch der junge Torwart deckte den Puck ab. Die beste Chance der Gastgeber hatte Sagat in der 25. Minute, als er nur das Außennetz traf. Danach spielte Ústí erneut Überzahl, nachdem Hujsa seinem Gegner ein Bein gestellt hatte. Die Überzahlformation blieb lange mehr als eine Minute auf dem Eis und wurde beim Wechseln böse überrascht. Volke sah an der gegnerischen blauen Linie den freien Lukes und spielte einen langen Pass. Lukes startete ins Angriffsdrittel, bediente den mitgelaufenen Kubincak und der netzte von links ein – 1:2! Dieser fatale Wechsel entschied das Spiel. Ústís Verteidigung war ohne den Anführer Kloboucek nicht mehr als ein Hühnerhaufen. Zwar versuchten Pajic, Bohac und Tretina ihr Glück, doch die Gäste konterten nach Belieben. Hübl, Lukes und Frolik waren näher am dritten Gästetor als Ústí am Ausgleich. Die erste Strafe gegen Ústí in der 33. Minute kam wenig überraschend, doch die Löwen überstanden die Unterzahlsituation unbeschadet. Kaum wieder vollzählig, schlief die Abwehr erneut. Volke schickte einen Pass an Ústís blaue Linie. Dort verschlief ein Verteidiger den Puck, der bei Hujsa landete. Diese startete über die linke Seite, schickte den Puck nach rechts zum einlaufenden Frolik und der netzte aus nächster Nähe ein – 1:3! Alle Treffer Litvinovs bisher -fielen aus Kontern per Direktabnahme. Keine 2 Minuten später erneut Chaos im Verteidigungsdrittel der Gastgeber. Lukes steckte den Puck durch 2 verteidigende Spieler zu Hanzl durch und der netzte problemlos ein – 1:4! Die 3 Spieler, die um Hanzl herumstanden, staunten regelrecht, wie der junge Stürmer verwandelte, ohne ihn jedoch am Abschluss zu hindern. Wenig später verhinderter Kotrla einen weiteren Alleingang mit einem Haken, weshalb Majdan einen Penalty zugesprochen bekam. Diesen setzte er aber schlecht um und der Puck rollte zu Francouz. Mehr als glücklich stand es „nur“ 1:4 aus Sicht der Gastgeber, die alles andere als ein gutes Drittel spielten.
Strafen: 1:1

Im letzten Drittel hatte Litvinov bereits 2 Gänge runter geschaltet, doch den Gastgebern fiel nichts ein, um das Spiel zu wenden. So ließen sich die Gäste nicht bitten. Heinisch verpasste Maxas Zuspiel nur knapp, in Überzahl traf Hanzl nur den Schoner und Hübl bestrafte beinahe ein schlechtes Zuspiel in der Verteidigungszone, doch Francouz blieb auf Zack. Damit kann man die ersten 10 Minuten des Schlussabschnitts zusammenfassen. Die erste ernstzunehmende Chance der Gastgeber hatte Ludvik aus dem Slot in der 54. Minute. Kurz darauf scheiterte Kotrla mehrfach am starken, aber viele Abpraller zulassenden Martin Volke. In der 58. Minute steckte Sagat den Puck zu Ludvik durch. Aus spitzem Winkel schoss Ludvik direkt aufs Tor, statt den am linken Pfosten wartenden Sagat zu bedienen, und überraschte damit Gästeschlussmann Volke. Dieser war schon halb in der Bewegung und der Puck rutschte durch die Schoner ins Tor – 2:4! Daniel Bohac versuchte sich noch im Alleingang, traf aber nur die Maske und der Puck prallte in Volkes Fanghand ab.
Strafen: 1:0, gesamt: 2:2

Fazit: Litvinov war über lange Strecken eindeutig die bessere Mannschaft und bestrafte die Unachtsamkeit der Gastgeber. Nach Chomutov, das am gleichen Abend mit 1:8 in Karlsbad unterging, erteilten sie auch dem zweiten Aufstiegskandidaten eine Lektion. Volke war ein starker Rückhalt, lässt aber für einen Extraligaschlussmann wahnsinnig viel abprallen, woraus Ústí aufgrund der starken Defensive der Gäste jedoch kein Kapital schlagen konnte.
Die besten Löwen auf dem Eis hatten ein schwarzes Trikot übergestreift. David Pojkar blieb gewohnt unauffällig und machte seinen Job, während Robin Hanzl die Verteidigung der Löwen schwindlig spielte. Bei den Blaugelben konnte lediglich Pavel Francouz überzeugen, den bei keinem Gegentor die Schuld traf. Die Defensive bleibt ein Schwachpunkt, vor allem der Übergang von Angriff auf Verteidigung ist derzeit gar nicht abgestimmt. Im Sturm scheinen sich die Reihen langsam zu finden, auch wenn Trainer Rosol derzeit noch viel probiert. Genau 7 Tage später treffen beide Klubs noch einmal in Litvinov aufeinander, um sich dort erneut zu messen. An Handlungsbedarf mangelt es in Ústí bis dahin nicht.
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Usti - Kladno, 01.09.2011, 18 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 01.09.2011, 23:31

Am ersten Septembertag kamen die frischgebackenen Ritter der „Jagrrunde“ aus Kladno nach Ústí. Aus sponsorentechnischen Gründen liefen aber beide Teams mit den Tipsporttrikots auf.
In Ústí hatte sich seit Dienstag wieder einiges getan. Jiri Kucny wurde von Sparta ausgeliehen, dafür blieb der Lette Edgars Apelis draußen. Auch Jiri Suchy musste pausieren. In den Sturm kam Jakub Lev aus Plzen im Austausch für Ondrej Havlicek. Als Ersatz für den in Trinec auf Probe befindlichen Lukas Handlovsky spielte Testspieler Robin Kovar. Bei den Gästen blieben viele Stammkräfte wie zum Beispiel Kapitän Pavel Patera daheim. In den Toren standen wie zuvor angekündigt Pavel Francouz bei Ústí und Jan Chábera bei Kladno.
780 Zuschauer kamen in die Halle, die Meisten in der Hoffnung, einen Blick auf den neuen Haupteigner Kladnos, Jaromir Jagr, zu erhaschen, der jedoch nicht anwesend war.
Geleitet wurde die Partie durch HSR M. Novak und den Linesmen Becvar jr. und Biedermann. Die Partie begann 18 Uhr.

Die Partie begann eher schleppend. Beiden Teams war es deutlich anzusehen, dass sie schon einige Partien und viel Training in den Beinen hatten. In der 5. Minute schoss Marek Hovorka für die Gäste das erste Mal gefährlich aufs Tor. Etwas später schätzte Francouz Tomans Schuss schlecht ein und der Puck prallte von der Fanghand an den Pfosten. Im Gegenzug liefen Rod und Ludvik aufs Tor. Rod schickte den Puck nach links zu Ludvik. Dieser sah den einlaufenden Jakub Lev und bediente ihn. Lev zögerte nicht und schoss über Chaberas Fanghand – 1:0! Es folgten Chancen von Lev und Pajic aus nächster Nähe, doch Chabera behielt die Oberhand. Auf der anderen Seite kamen Hlavac, Eberle und Hovorka dem Ausgleich sehr nah. In der 17. Minute zeigte Jan Alinc seine Klasse, als er allein gegen 2 Verteidiger anlief und per Rückhand abschloss, doch Chabera blieb aufmerksam. Den Gegenzug verschliefen die Löwen aber vollkommen. Kafka schickte Eberle über links ins Angriffsdrittel. Hinter 3 verteidigenden Spielern schlich sich Jason Lepine, der mustergültig bedient wurde und problemlos per Direktabnahme einnetzte – 1:1! Dabei blieb es auch.
Strafen 1+10(Kucny, Check gegen Kopf):1

Das Mitteldrittel war noch ermüdender als das vorherige. Zunächst hatte nur Milos Horava in Überzahl eine Chance für die Gäste, doch er verfehlte den Puck, der an Francouz‘ Schlittschuh rumlag knapp. Danach geschah lange Zeit gar nichts, bis Ústís Sklenicka in der 31. Minute wegen Haltens einsitzen musste. In Überzahl konnte sich Kladno gut im Angriffsdrittel halten. Nach gut einer Minute kam der Puck zu Bicek an die blaue Linie und dieser zog einfach ab. Francouz wurde durch einen Angreifer, der einen Verteidiger hinter sich herzog, geschickt die Sicht genommen und der Puck rutschte ihm durch die Schoner – 1:2! Keine Minute später musste Bohac wegen Hakens vom Eis, wobei man eher den Stockschlag von Guren, der die Qualität der Handschuhe seines Gegners mehrfach überprüfte, hätte pfeifen sollen. Es dauerte keine Minute und es klingelte erneut: Piscacek schickte den Puck von links vors Tor. Dort legte Hlavac den Puck ab auf Kuchler, der von Manndecker Sklenicka um gut einen Kopf überragt wurde, der ihn aber nicht wirklich stört. Kuchler schob den Puck unhaltbar hinter Francouz ein – 1:3! Und es sah zu einfach aus, was die Gäste da aus ihrer Überzahl machten. Etwas später hätte Bicek sogar noch erhöhen können, doch ein Verteidiger rettete den Puck für den geschlagenen Francouz auf der Linie. Im Gegenzug wurde Tretina von Skrbek gefoult, was den Gastgebern eine Überzahl gab. In der versuchte Rok Pajic noch vor der Pause zu verkürzen, scheiterte aber an der Fanghand des sicher wirkenden Chabera.
Strafen: 3:2

Ústí hatte den Kopf noch in der Kabine gelassen. Gerade eine halbe Minute war gespielt und Kladno konnte erneut erhöhen: Stieler schickte den Puck von rechts vors Tor. Um Prochazka standen zwei Verteidiger, die ihn aber nicht wirklich behelligten, und hielt den Schläger in den Pass – 1:4! Knapp 3 ereignislose Minuten später konnte Ústí antworten: Pazourek schickte den Puck zu Tretina. Dessen Schuss landete an der Oberkante von Chaberas Schonern und der Puck sprang über die Fanghand des verblüfften Torhüters ins Netz – 2:4! Die nächste große Chance hatte Lev für die Gastgeber in der 50. Minute, doch sein Schuss rasierte nur die Oberkante der Latte. Auf der anderen Seite vergaben nacheinander Hovorka, Belohlav und Bilek, die allesamt ihre besser postierten Mistspieler übersahen. In der 58. Minute bekam Ústí eine allerletzte Chance in Überzahl. Dabei ging Francouz aus dem Tor und die Löwen versuchten es zu sechst gegen vier, ohne sich jedoch festsetzen zu können. Kotrla und Pajic waren nah am Anschluss, doch Chabera wehrte ihre Schüsse ab und Gurens Schuss landete in seiner Fanghand. Als Dragoun von der Strafbank zurück kam, rutschte der Puck auf das leere Tor der Löwen zu. Hätte Dragoun etwas mehr Gas gegeben, hätte er den Puck noch über die Torlinie bugsieren können. Nach dem Icing-Pfiff stand Francouz wieder im Tor. In den Schlusssekunden traf Ludvik noch einmal den Pfosten, doch der Puck sprang wieder heraus. Fast genau 2 Stunden nach Beginn endete das Spiel mit einem Sieg für Kladno.
Strafen: 1:1, gesamt: 5+10:4

Fazit: Kladno gewinnt ein Eishockeyspiel zum Abgewöhnen. Ústí war keineswegs schlechter als der Gegner, doch die Ladehemmungen halten an. Stürmer Daniel Bohac brachte dies in einem kurzen Gespräch nach dem Spiel auf den Punkt. Ústís Verteidigung hat alle Aussagen widerlegt, dass sie lückenhaft sei – sie ist ein einziges großes, klaffendes Loch! Die 8 Verteidiger (einzige Ausnahme war vielleicht Kloboucek) standen neben sich und waren mehr ein Geleitschutz für die Gästestürmer. Am Unauffälligsten (sowohl im positiven als auch negativen Sinne) war Lukas Pozivil, der sich wohl die wenigsten Schnitzer leistete, aber auch nicht wirklich auf den Körper spielte. Allerdings konnte man auch beim Gegner aus Kladno keineswegs erkennen, wie die in 2 Jahren um den Titel mitspielen wollen, was die Niederlage der Löwen nur umso schlimmer macht. Der einzige Trost bleiben die konstanten Leistungen der Torhüter, wobei ich nicht mit Orct oder Francouz tauschen möchte, wenn sich die Verteidigung, die einen Abgang von Nemecek kompensieren muss, nicht zum Saisonstart in 13 Tagen stabilisiert.
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Liberec - Lulea, 03.09.2011, 19 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 04.09.2011, 11:48

Nachdem das Spiel in Jablonec ein vorzeitiges Ende fand, ging es nach Liberec zum European Trophy Spiel der weißen Tiger gegen Luleå HF. Für beide Teams ging es um eine ganze Menge. Es war Luleas letztes Spiel und nur bei Patzern von IFK Helsinki und Djurgarden war Platz 2 noch möglich. Auch Liberec stand nach der Heimniederlage am Donnerstag unter Zugzwang. Nur mit 6 Punkten gegen Lulea und Berlin bestand noch die theoretische Chance an Mannheim vorbeizukommen. In den Toren begannen Marek Pinc bei Liberec und David Rautio bei den Gästen aus Lulea. Spielbeginn war 19 Uhr vor 1.556 Zuschauern.
Geleitet wurde die Partie durch die HSR Hribik und Frano sowie den Linesmen Kajinek und Podrazil.

Das erste Drittel verpassten wir aufgrund der Fahrt von Jablonec nach Liberec. Laut Homepage der Tiger waren diese zunächst aktiver gestartet und Routinier Nedved verpasste eine Großchance aus nächster Nähe. Auf Seiten der Gäste waren vor allem Damien Fleury und Simon Hjalmarsson gefährlich. Eine Minute vor der Pause attackierte Jaroslav Kudrna seinen Gegenspieler Niclas Wallin, der danach nur schwer auf die Beine kam und nicht mehr in das Spiel eingreifen konnte. Dafür bekam Kudrna eine 5 plus Spieldauerdisziplinarstrafe, weshalb Lulea 3:59 Überzahlspiel mit ins Mitteldrittel nahm.
Strafen: 3+5+SD(Kudrna):2

Es dauerte eine halbe Minute bis Lulea vor Pinc kam. Hjalmarsson schoss aus dem linken Bullykreis aufs Tor. Pinc wehrte nur mit dem Stock ab und der Puck fiel Luleas Topscorer Johan Harju auf die Kelle, der den Puck über Pinc‘ Stockhand ins Netz beförderte – 0:1! Lulea machte auch weiterhin Druck, ließ jedoch etwas Zug zum Tor vermissen und Liberec überstand den Rest der Überzahl, in der Kilström noch einen gefährlichen Schuss am Pfosten platzierte, unbeschadet. Doch auch zu fünft nahm Liberec nicht wirklich am Spielgeschehen teil. Nachdem Fleury das Tor umkurvte und von rechts auf Pinc schoss, prallte der Puck einen Meter vor ihn ab. Dort stand Chris Abbott, der den Puck über den am Boden liegenden Pinc hob – 0:2! Besonders ärgerte sich Torwart Pinc über die Passivität seiner Verteidiger in der Situation, da Abbott in der Situation nicht so frei zum Nachschuss kommen darf. Danach ließen die Gäste mehr zu. Vak kam zwischen den Bullykreisen frei zum Schuss, doch der Puck prallte vom Dreiangel zurück ins Feld. Nur etwas später bekam Nedved einen Pass über das ganze Spielfeld, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Rautio. Kurz darauf traf Cakajik aus einem Meter Entfernung nur das Außennetz. Liberec nahm noch 39 Sekunden Überzahl mit ins Schlussdrittel.
Strafen: 0:1

Die Gäste begannen die letzten 20 Minuten wieder aktiver. Zunächst versuchte es Fleury per Rückhand, doch Pinc wehrte mit dem Schoner ab. Bei dem hohen Tempo kamen die Tiger oft einen Schritt zu spät, weshalb Holub in der 45. Minute wegen Hakens einsitzen musste. Lulea präsentierte sich mit einem cleveren Überzahlspiel. Abbott übernahm das Blenden, ging immer kurz vor dem Schuss auf die gegenüberliegende Seite und wartete auf einen Abpraller oder Pass. Zunächst scheiterten er und Harju an den Schonern von Pinc. Danach bekam Abbott einen Pass auf die rechte Seite, doch der Abpraller landete in der Ecke. Abbott holte den Puck, bediente Harju, dessen Abpraller bekam Simon Hjalmarsson am linken Torwartpfosten und der netzte ein – 0:3! Auch in diesem Fall sah die Verteidigung der Tiger alles andere als gut aus. Es folgte die Auszeit von Trainer Jiri Kalous bei 46:33. Interessant war es zu beobachten, wie intensiv die Tiger zusammenrückten, während die Spieler von Jonas Rönnqvist die volle Geräumigkeit der Spielerbank zum Rumlungern nutzten, um sich in Selbstgefälligkeit zu sonnen. Das bekam dem Spiel der Gäste gar nicht. Liberec erzwang die Strafe in bei 48:03 und Abbott musste wegen Behinderung vom Eis. Zunächst schoss Cakajik knapp am Tor vorbei. Danach kam der Puck in den rechten Bullykreis zu Tomas Bulir, der einfach abzog. Der Puck schlug über Rautios Fanghand unter der Latte ein – 1:3 bei 48:21! Und die Tiger drückten weiter. Enterfeld kam zu spät und stellte seinem Gegner ein Bein. Als er mit dem Stock noch verärgert gegen die Strafbank schlug, kamen noch 10 weitere Minuten dazu (48:44). Petr Nedved gewann das Bully und der Puck ging an die Blaue zu David Stich. Dessen Schuss ging ebenso wie der von Bulir über Rautios Fanghand – 2:3 bei 48:48 und das Spiel war wieder offen. Keine 2 Minuten später hatte Kapitän Petr Nedved den Ausgleich auf der Kelle, doch Rautio wehrte mit dem Schoner ab. Trotz zweier schneller Gegentore blieb Trainer Rönnqvist ruhig und behielt die Auszeit für sich. Seine Spieler griffen wieder an und es ging munter auf und ab. Liberec schwächte sich selbst durch eine Strafe, konnte die Überzahl der Gäste aber abwehren. In den letzten beiden Minuten schielte Marek Pinc immer wieder zur Spielerbank hinüber, doch seine Mannschaft bekam den Puck nicht aus dem eigenen Drittel heraus. Lulea spielte ein aggressives Forechecking an der gegnerischen Blauen Linie. Ca. 25 Sekunden vor Schluss klärte Pinc den Puck nach vorn und verließ das Tor, doch Liberec kam nicht mehr vernünftig zum Abschluss. Auch 5 Sekunden vor Schluss, als es noch ein Bully gab, konnte Liberec keinen Schuss mehr an der Mauer Luleas vorbeibringen.
Strafen: 2:2+10 (Enterfeld, unsportliches Verhalten), gesamt: 5+5+SD:5+10
Beste Spieler: 1. Johan Harju, 2. Simon Hjallmarsson (beide Lulea), 3. David Stich (Liberec)

Fazit: Liberec hat in den 40 Minuten, die wir gesehen haben, meist nur mitgespielt. Doch im Schlussabschnitt brachten die Auszeit und die zwei schnell aufeinander folgenden Überzahltore die Tiger wieder ins Spiel. Der Ausgleich wäre jedoch unverdient gewesen, zumal Lulea sehr clever spielte und sich trotz einer knappen Führung nicht versteckte. Somit ist der Traum der Endrunde für Liberec ausgeträumt und man wird sich am Sonntag gegen die Eisbären noch anständig verabschieden wollen. Lulea profitiert von den Patzern von IFK (2:4 gegen Wien) und Djurgarden (2:3 in Linköping) und belegt in der Nordstaffel in der Endabrechnung mit 14 Punkten den 2. Platz.
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Re: Spielberichte 2011/12

Beitragvon Torsten S » 04.09.2011, 23:08

Zum Abschluss des Wochenendes stand Erstliga-Gegnerbeobachtung in Crimmitschau an. Doch statt Písek, die sich wegen einer im Kader grassierenden Virusinfektion am Samstag abmeldeten, gab Aufsteiger HC Most seine Visitenkarte im Sahnpark ab.

Die Eispiraten kamen besser aus der Kabine und wussten mit gefälligem Offensivspiel zu gefallen. Zwar ließ man ein frühes Überzahlspiel noch liegen, konnte aber in der 5. Minute den Führungstreffer markieren. Per Konter stürmte der gesamte vierte Block auf Gästegoalie Melichar zu. Statt aber seine Nebenleute einzusetzen, täuschte der puckführende Georg Albrecht links an und schob den Puck problemlos in die dadurch offene rechte Ecke. Auch die nächsten Minuten gehörten den Hausherren, die jedoch die Führung nicht ausbauen konnten. Mit fortschreitender Spielzeit wurde Most spielbestimmender und in der 15. Minute dann auch der erste Treffer der Gäste. Vrtek durchpflügte sehenswert über links die Abwehr und steckte Vollmer unvermittelt den Puck zwischen den Schonern durch. Kurz vor der Pause dann sogar die Führung für Most. Edgars Apelis zog über links ins Angriffsdrittel, spiele diagonal auf den rechts mitlaufenden Georg Mavrojanidis der von der Torlinie aus Lukáš Žejdl im Slot anspielte. Sein Schuss ging unhaltbar ins Netz.

Im Mittelabschnitt verflachte die Partie zunächst etwas. Crimmitschau fehlte etwas der Zug zum Tor und Most schonte nach dem gestrigen Auftritt in Weißwasser die Kräfte. Trotzdem gelang es ihnen, das Spiel eine ganze Weile zu kontrollieren. Der Ausgleich in Minute 31 fast etwas überraschend. Troy Schwab wurde, zentral postiert, von links angespielt und konnte mit einem strammen Schuss treffen. Allerdings dauerte es nur gut eine Minute, bis Most wieder in Front ging. Mavrojanidis' Schuss eigentlich gar nicht so gefährlich aber böse abgefälscht. Vollmer im Kasten traf keine Schuld. Und in der 35. dann sogar das 2:4 - Jakus Bauer legte bei einem schnellen Angriff den Puck kurz auf den rechts mitlaufenden Petr Přeučil, der die Scheibe wunderbar über die Fanghand in den rechten Winkel hob. Zu dem Zeitpunkt schien es, dass die Partie gelaufen war.

Crimmitschau hatte sich jedoch noch einmal etwas vorgenommen und nur 38 Sekunden nach Wiederanpfiff wurde André Schietzold vom hinter dem Kasten stehenden Thomas Pielmeier angespielt und knallte die Scheiben in die Maschen. Bei vier gegen vier dann sogar der Ausgleich erneut durch Schwab, der aus der rechten Ecke im weiten Bogen vor das Tor zog und mit einem Sonntagsschuss Melchiar überwinden konnte. In den letzten zehn Minuten kam vermehrt Hektik ins Spiel und dem Schiedsrichtergespann fehlte zum Teil das Augenmaß, durch das sich die Gastgeber mehrmals in Unterzahl wiederfanden, die so nicht unbedingt notwendig waren. Eine der Gelegenheiten nutzte Slavíček sieben Minuten vor dem Ende dann zum Siegtreffer, als er aus halblinks im Powerplay einen ordentlichen Hammer auspackte und in den rechten Winkel traf. Vollmer brachte den Fanghandschuh trotz freier Sicht nicht schnell genug hoch.

Am Ende ging der Sieg der tschechischen Gäste trotz des knappen Ergebnisses mehr als in Ordnung. Ohne zu glänzen, konnten sie in den entscheidenden Situationen das Tempo anziehen und die notwendigen Treffer markieren. So konnte man auch das zweite Spiel in Deutschland binnen 24 Stunden siegreich gestalten. Crimmitschau mit durchaus gefälliger Offensive, sorgte jedoch mit einer ziemlich löchrigen Abwehr für Stirnrunzeln bei den Beobachtern.Oft stand man zuweit vom Gegner weg und vermochte es nicht, die Kombinationen der Gäste zu unterbinden. So stand am Ende die vierte Niederlage im vierten Testspiel - allesamt gegen tschechische Teams. Most dürfte in dieser Form zumindest um Rang acht mitpielen. Immerhin kann nach zwei Siegen gegen Weißwasser und einem Überraschungserfolg über Ústí nicht mehr von einem glücklichen Ausreißer nach oben sprechen. Mal sehen, ob sie die gute Frühform in die Saison hinüberretten können.

Eispiraten Crimmitschau - HC Most 4:5 (1:2,1:2,2:1)

Tore: 1:0 (04:43) Albrecht G. (Vollmer), 1:1 (14:24) Vrtek (Šulc, Ondráček), 1:2 (19:24) Žejdl (Mavrojanidis, Apelis), 2:2 (30:45) Schwab (Keith, Albrecht H.), 2:3 (31:56) Mavrojanidis (Adámek, Šulc), 2:4 (34:53) Přeučil (Bauer, Tauš), 3:4 (40:38) Schietzold (Pielmeier), 4:4 (46:31) Schwab (Pielmeier, Keith), 4:5 (53:00) Slavíček (Žejdl, Hanzl)

Strafen: 20+10 - 24+10

Eispiraten Crimmitschau: Vollmer (Albrecht S.) - Hüfner, Schütz, Tory, Rau, Pietsch, Martell, Vogl, Paulik - Schwab, Schietzold, Goulet, Keith, Albrecht H., Guts, Pielmeier, Albrecht G., Wycisk, Grözinger

HC Most: Melichar (Sork) - Hranáč, Krejčí, Hanzl, Apelis, Charousek, Šulc, Havelka, Výrut - Mavrojanidis, Slavíček, Žejdl - Tauš, Přeučil, Bauer - Adámek, Andres, Rudovský - Vrtek, Ondráček, Nedrda

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Liberec - Berlin, 04.09.2011, 17 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 05.09.2011, 11:57

Gestern stand das vorerst letzte European Trophy Spiel auf meinem Zettel. Es ging erneut nach Liberec (diesmal geplant), um dort das Spiel der weißen Tiger gegen die Eisbären aus Berlin anzuschauen. Für Liberec war das Turnier gelaufen, doch nach knappen Heimniederlagen gegen Kometa Brno (1:2), Mannheim (1:3) und Luleå (2:3) bei nur einem Sieg gegen Pardubice (2:1 n.V.) wollte man sich etwas rehabilitieren. Die Eisbären hingegen hatten trotz der Niederlage am Vortag bei Sparta (1:2) noch eine theoretische Chance auf das Weiterkommen. Dafür mussten aus der eigenen Gruppe TPS Turku und Färjestads Karlstadt verlieren, sowie Mannheim und HV 71 Jönköping aus der Südgruppe. Linköping, das auf Turku traf, konnten die Eisbären bei einem entsprechenden Ergebnis überholen. Unter den 2.824 anwesenden Zuschauern waren nicht nur deshalb mindestens 1.000 anwesende Knuts. In den Toren begannen Tomas Vosvrda bei den Tigern und Kevin Nastiuk bei den Eisbären.
Geleitet wurde die Partie durch die HSR Hribik und Homola und die Linesmen Barvir und Kiss. Beginn war 17 Uhr.

Liberec begann sehr offensiv und drückte die Eisbären in ihre Hälfte. In der 4. Minute hatten die Tiger in Überzahl gleich mehrere Chancen auf den ersten Treffer. Zuerst traf Vytisk mit einem Schlagschuss nur das Außennetz, danach Kapitän Petr Nedved vor dem ungedeckten Tor nur den Außenpfosten und zu guter Letzt testete Klimenta noch die Qualität von Nastiuks Schonern. Zwei Minuten später musste sich Nastiuk sehr lang machen, als der Puck zwischen seinen Schonern durchrutschte, konnte sich aber noch drauflegen und somit das Tor verhindern. In der 10. Minute registrierten die Statistiker den ersten Schuss der Eisbären AUF das Tor der Tiger durch Jens Baxmann. Im Gegenzug schoss Stich von der Blauen und Vak legte sich Nastiuk zurecht, verfehlte aber das Tor. Es ging mit 4 gegen 4 weiter, als Nedved wegen Hakens und kurze Zeit später TJ Mulock wegen Behinderung vom Eis mussten. Dabei kamen Urban und Barta zu einer 2 gegen 1 Situation vor dem Gästetor. Letzterer bekam den Puck mustergültig von links serviert und netzte ein – 1:0, ein Tor, das lange überfällig war. Nur wenig später hätte Petr Nedved erhöhen müssen, als er einen genialen Pass von Kudrna auf die linke Seite bekam, doch er verfehlte erneut das leere Tor. Die Eisbären wirkten sehr ratlos, die Mannschaft von Don Jackson kam mit dem schnellen Offensivspiel der Hausherren überhaupt nicht klar. In der 17. Minute tankte sich Nedved vor Nastiuk. Nedved konnte zwar aufgehalten werden, trotzdem konnte er den Puck noch an die blaue Linie zu Kajinek spielen. Dieser holte zum Schlagschuss aus und traf – 2:0! Dies schien offenbar der Weckruf für die Eisbären zu sein. Florian Busch lief zum Konter an, traf jedoch nur einen schnellen Tomas Vosvrda. Es folgten mehrere Strafen. Zunächst wurde Ulrych wegen Haltens vom Eis geschickt. In Überzahl überrannte Tallackson Vosvrda und riss das Tor aus den Angeln. Stich rächte sich und nach einer kleinen Rangelei bekam er 2 Minuten für den Crosscheck zugesprochen. Es sah schon so aus, als ob die Eisbären mit 2 Mann mehr auf dem Eis keinen Schuss absetzen könnten, doch kurz vor der Sirene schoss Rankel zwischen den Bullykreisen und traf das rechte Dreiangel mit der Sirene – 1:2! Die Schiedsrichter erkannten diesen Treffer sehr zum Unmut der Gastgeber an.
Strafen: 4:4

Die Eisbären hatten noch 1:27 Überzahl auf der Uhr und diese wollte man nutzen. Talbots Schuss konnte Vosvrda noch Abwehren, doch für Rankels Nachschuss aus dem Slot war er zu kurz – 2:2! Innerhalb von 37 Spielsekunden hatten die Eisbären ausgeglichen und den bisherigen Spielverlauf ad absurdum geführt. Und damit war noch nicht genug. Tallackson und Ustorf waren dem Führungstreffer sehr nahe gekommen, was auch die Eisbärenfans animierte, für ordentlichen Lärm zu sorgen. Dies kam auch bei den Spielern an. Rankel drängte sich vor Vosvrda. Dessen Schuss konnte der Torwart noch abwehren, landete auf dem Boden und Felski hatte aus dem Slot leichtes Spiel – 2:3 keine 4 Minuten im 2. Drittel. 65 Sekunden später klingelte es erneut. Kajinek schoss von rechts, Nastiuk ließ nur abprallen und Tomas Urban hatte auf der linken Seite freie Sicht auf das Tor – 3:3! Um eine schnelle Antwort der Berliner war Jim Sharrow bemüht, der jedoch nur vorbei schoss. Kurz darauf musste Tyson Mulock wegen Beinstellens vom Eis. Die Gäste überstanden die Unterzahlsituation schadlos. Viel mehr noch. Als Mulock wieder aufs Eis sprang, bekam er von Hördler einen Zuckerpass in den Lauf und zog ab. Vosvrda bekam den Puck nicht richtig zu fassen und der Puck rutschte durch seine Ausrüstung hindurch – 3:4! Danach bekamen sich Stich und Hördler in die Haare und bekamen jeweils 2 Strafminuten und weil Stich schon vorher auffällig war und noch einige Kommentare in Richtung der Berliner Bank ablieferte bekam er zusätzlich noch 10 Minuten Bedenkzeit. In der 36. Minute hatten die Gastgeber noch die Chance zum Ausgleich. Pavlu tänzelte mit dem Puck über das ganze Spielfeld, doch Nastiuk konnte den Schuss aus spitzem Winkel abwehren. Junior Patrik Urban kam zum Nachschuss, zeigte jedoch Nerven und verzog.
Strafen: 2+10 (Stich, unsportliches Verhalten):3

Liberec schien sich in der Kabine die Wiederholung des 1. Drittels angesehen zu haben, denn die Mannschaft riss wieder die Kontrolle an sich. Zunächst versuchten es Vak und Krejci. Krejci konnte den genialen Pass nicht verarbeiten und schoss nur Nastiuk ab. Vak flog im Nachschuss durch den Torraum, verfehlte aber ebenfalls das Tor. Danach machten es die „Großen“ besser. Kudrna schickte den Puck vom Bully an die Blaue zu Pavlu. Der spielte quer auf die linke Seite zu Holub und dieser zog von der blauen Linie einfach ab – 4:4! Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit mehr Chancen für die Gäste. Talbot, Busch und Felski konnten Vosvrda aus nächster Nähe oder im Alleingang nicht überwinden. Im Gegenzug lief Spacek mit dem Puck über das ganze Spielfeld, legte den Puck nach rechts ab auf Kudrna, der den Puck jedoch vor dem leeren Tor nicht verarbeiten konnte. In der 54. Minute bekam Hördler von Rankel einen Pass an die gegnerische blaue Linie, lief 2 Schritte und zog ab. Vosvrda verschätzte sich, griff vorbei und der Puck prallte von der Unterseite des Fanghandschuhs ins Tor – 4:5! Die Tiger kamen wieder nicht aus dem eigenen Drittel heraus, als sie den Torwart für den 6. Feldspieler auswechseln wollten. Jens Baxmann bekam 50 Sekunden vor Schluss noch eine Strafe. Es folgte die Auszeit und Vosvrda blieb auf der Bank. Dennoch blieben die Versuche der Tiger erfolglos und Berlin rettete die Führung über die Runden.
Strafen: 0:1, gesamt: 7+10:9
Beste Spieler: 1. André Rankel (Berlin), 2. David Kajínek (Liberec), 3. TJ Mulock (Berlin)

Fazit: Die Eisbären gewannen sehr glücklich und vielleicht auch etwas unverdient. Das erste Drittel war eine Katastrophe, doch das „Momentum“ konnten die Eisbären durch den Treffer in die Kabine mitnehmen. Schlecht war auch die Chancenverwertung von Liberec im ersten Drittel. Liberec hätte eigentlich 5:0 führen müssen, doch wie schon oft in der European Trophy wurde man für die schlechte Chancenverwertung bestraft. Diesen Schuh muss sich vor allem der erfahrene Kapitän Petr Nedved, der mehrfach am leeren Tor vorbei schoss, anziehen. Liberec tauschte ein starkes erstes Drittel gegen ein unterdurchschnittliches Mitteldrittel, konnte im letzten Abschnitt aber wieder überzeugen. Die Produktivität in Überzahl ließ an diesem Tag jedoch zu wünschen übrig. Die Eisbären scheiden trotz der Aufholjagd aus. Linköping gewann mit 4:1 gegen Turku und kann das bessere Torverhältnis aufweisen. Berlin ist somit mit 13 Punkten der schlechteste Zweitplatzierte, woran v.a. die hohen Niederlagen in Frölunda (0:6) und gegen Salzburg (0:5) bei nur knappen Siegen Schuld sind. Die besten Spieler auf dem Eis, Rankel und Kajinek, wurden für ihre starken Leistungen jedoch belohnt. Im Vergleich zu deren Leistung war es schwer, jemanden zu benennen, der den 3. Rang wirklich verdient hätte.
Karel Rachůnek
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Usti - Most, 06.09.2011, 18 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 07.09.2011, 14:03

Am gestrigen Tag stand Wiedergutmachung auf dem Plan der Löwen aus Ústí. Der Gegner war der HC Banik Most, der alle seine Testspiele gegen die deutschen Zweitligisten Crimmtischau (5:4) und Weißwasser (5:4 und 6:5n.P.) gewonnen hat und Ambitionen hat, im nächsten Jahr an der Bundesliga teilzunehmen. In Most setzte es für die Löwen eine bittere 1:4-Niederlage, die gesamte Vorbereitung lief ebenfalls eher unterdurchschnittlich. Most hingegen zeigte immer wieder gute Leistungen, musste nur verletzungsbedingt auf Kamil Tvrdek verzichten, der sich in Weißwasser einen Handgelenksbruch zugezogen haben soll. Bei Ústí war Lukas Handlovsky wieder dabei, nachdem man sich mit Trinec nicht über einen Spielertausch einigen konnte. Mit dabei war auch Jan Kloz. Dafür fehlten u.a. Jindrich Kotrla und Jakub Lev, die zu ihren Vereinen zurückgekehrt sind, sowie die Verteidiger Jiri Suchy und Ondrej Holomek, die nach Litomerice ausgeliehen wurden. In den Toren begannen Zdenek Orct für Ústí und Jan Dlouhy bei Most.
Geleitet wurde die Partie durch die HSR Volf und die Linesmen Becvar ml. und Loskot.
Nur 450 Zuschauer verirrten sich in die Halle, um das Spiel zu sehen, das traditionell 18 Uhr begann.

Die Löwen waren hungrig auf den Erfolg. Gleich in der ersten Minute verpasste Martin Sagat den Puck vor dem freien Tor. Nur wenig später lief Jiri Zeman durch das Angriffsdrittel und wurde bedrängt. Seinen Schuss ließ Dlouhy durchrutschen und Robin Kovar hatte auf der linken Seite leichtes Spiel – 1:0 nach 105 Sekunden. Dies läutete den Sturmlauf auf das Gästetor ein: Ludvik, Curilla und Handlovsky verpassten nur knapp ihr Glück bis es in der 5. Minute Rok Pajic besser machte. Bohac und Guren passten sich den Puck mehrfach hin und her, bis Bohac den Puck vor das Tor zu Pajic schickte. Dieser setzte sich dann im Nachschuss gegen Dlouhy durch – 2:0! Es dauerte nicht lange und es klingelte erneut. Pazourek verfehlte das Tor und der Puck kam hinter dem Tor bei Alinc an. Dieser schickte den Puck auf die rechte Seite zum einlaufenden Tretina, der sich nicht zweimal bitten ließ – 3:0! Keine zwei Minuten später setzte Ústí noch einen drauf: Es kam zu einem Gemenge vor Dlouhy und Robin Kovar reagierte am schnellsten – 4:0 nach 7:11 Spielzeit! Danach nahmen die Löwen 3 Gänge raus und auch in Überzahl vergaben sie die Chancen fast schon fahrlässig. Pajic, Roubik und Pozivil hatten dabei die besten Chancen auf einen weiteren Treffer. In der 20. Minute kam dann das erste Ausrufezeichen der Gäste, als Zejdl im Alleingang vor Orct auftauchte und mit der Rückhand abschloss, doch „Ory“ hielt den Puck mit der Fanghand.
Strafen: 0:3

Zu Beginn des Mitteldrittels musste Ústí zunächst eine Unterzahl überstehen, was auch ohne größere Probleme gelang. Handlovsky hatte seinerseits zwei Chancen, doch Dlouhy konnte beide Versuche abwehren. In der 25. Minute bekam Jaroslav Roubik einen wunderbaren Pass von Sagat, lief ins Angriffsdrittel und schoss von der Blauen. Dlouhy verschätzte sich mit der Fanghand und der Puck schlug im Dreiangel ein – 5:0! Diesmal kamen die Gäste etwas besser ins Spiel, auch weil man ihnen viele Freiräume zugestand. Petr Preucil bekam den Puck am rechten Pfosten, drehte sich einmal um die eigene Achse, um ihn zu finden, und schob ihn Orct durch die Schoner – 5:1! Danach durfte der Torschütze Mosts auf der Strafbank Platz nehmen. Erneut verpuffte die Überzahl und als Preucil wieder auf das Eis kam, bekam er einen langen Pass an die blaue Linie Ústís. Dabei stolperte er über seine eigenen Füße und so ging der Puck zum Icing hinaus. Bei der nächsten Überzahl stellte sich Ústí schon etwas besser an. Alinc hatte das freie Tor vor sich, doch ein Verteidiger brachte noch den Schläger in den Schuss, um ihn entscheidend abzufälschen. Danach traf Kloboucek noch die Latte und Ludvik legte sich im Anschluss Dlouhy schon zurecht, der Puck landete aber zwischen dessen Schonern. Eine Sekunde vor Ablauf der Strafe hielt Pajic seinen Schläger in den Schuss und der Puck wurde ins Tor abgefälscht – 6:1! Danach gab es noch einige Strafen auf beiden Seiten. In Unterzahl bekam Jan Alinc einen Pass hinter den Rücken der Gästeverteidigung und lief allein auf Dlouhy zu. Diesem steckte er den Puck durch die Schoner – 7:1! Mit der Schlusssirene bekam Jan Hranac noch eine Strafe wegen Hakens, weshalb Ústí mit 2 Minuten Überzahl begann.
Strafen: 3:4

Im letzten Drittel wurde Dlouhy von seinen Leiden erlöst und Lukas Melichar ersetzte ihn. Gleich nach einer halben Minute hätte Sagat seine weiße Weste beschmutzen können, doch sein Schuss ging vorbei. Ústí schien die Partie im Rückwärtsgang beenden zu wollen, was den Gästen einige Chancen bot, ihr Können zu zeigen. In der 47. Minute tunnelte Zdenek Taus Ústís Schlussmann und der Puck schien im Tor gewesen zu sein, sprang aber vom Pfosten wieder heraus. Der Schiedsrichter ließ in der Situation weiterspielen, zumal er freie Sicht auf das Tor hatte. In der 52. Minute hatten die Löwen lange genug die Füße hochgenommen und griffen wieder an. Pajic schoss von rechts auf den weit rausgerückten Melichar. Der Abpraller landete bei Kovar und der schob den Puck am Torwart vorbei zu seinem dritten Treffer – 8:1! Keine Minute später kam der 10. Treffer des Abends: In Unterzahl bekam Curilla den Puck kurz vor dem Angriffsdrittel, lief ein paar Schritte hinein und schoss aus dem linken Bullykreis. Melichar verschätzte sich wie zuvor auch Dlouhy und der Puck schlug im Dreiangel ein – 9:1! Danach hatte Ústí mehrfach die Chance, auch noch die 10 voll zu machen, doch auch eine doppelte Überzahl reichte dazu nicht. Auch so war Most mehr als bedient.
Strafen: 2:2, gesamt 5:9

Fazit: Das Spiel war bereits in der 8. Minute gelaufen, als Ústí schon mit 4 Toren vorne lag. Die Reihe Bohac-Kovar-Pajic mit den Verteidigern Kucny und Guren wusste zu überzeugen und so kamen auch 5 Treffer durch Spieler dieser Formation zu Stande, auch wenn Jiri Zeman den ersten Treffer zugesprochen bekam. Alles in allem konnte Ústí der Favoritenrolle zum ersten Mal in der Vorbereitung wirklich gerecht werden und gewinnt auch in dieser Höhe mehr als verdient. Die Bundesligaambitionen von Most sollten vorerst ad acta gelegt werden, denn Ústí spielte keineswegs besser als z.B. Schwenningen oder Ravensburg. Unterm Strich war Most jedoch die effizientere Mannschaft, aus 3 Chancen kam ein Tor, bei den Löwen dürfte die Quote bei fast 5:1 liegen. Die Reihe Mavrojanidis-Slavicek-Zejdl, die gegen die Bundesligisten fleißig punktete war absolut unauffällig. Zdenek Taus und Petr Preucil wussten auch ohne Kamil Tvrdek für Aufsehen zu sorgen, sofern es der Mannschaft von Most überhaupt gelang. Am Freitag heißt der nächste Gegner Slavia Praha, das sollte Most auf den Boden der Tatsachen zurückholen, für Ústí geht es morgen schon gegen Kadan, das Chomutov gestern im Penaltyschießen mit 2:1 in die Knie zwang.
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Usti - Kadan, 08.09.2011, 18 Uhr

Beitragvon TheCat89 » 09.09.2011, 16:13

Am gestrigen Abend kam es in Ústí zur Generalprobe vor der Saison zwischen dem HC Slovan und dem SK Kadan. Die Gäste hatten eine starke Vorbereitung gespielt und bis dahin nur zweimal verloren (in Chomutov 2:4, gegen Benatky nad Jizerou 1:5). Dem gegenüber standen 9 Siege, davon einer beim Extraligisten Karlovy Vary (4:3) und gegen Crimmitschau (5:3). Am Dienstag holte man sich noch den Skalp von Chomutov im Penaltyschießen mit 2:1. Ústí hatte die Aufstellung gegenüber dem Sieg über Most (9:1) nur auf 4 Positionen verändert. Zbynek Sklenicka pausierte in der Verteidigung für Dominik Bohac, Rod ersetzte Pazourek und aus Plzen kam Jakub Lev für Jan Kloz. Im Tor begann Pavel Francouz und bei den Gästen Tomas Zavorka.
Die Schiedsrichter waren wie schon am Dienstag HSR Loskot und die Linesmen Becvar ml. und Loskot. Die Partie begann um 18 Uhr vor mageren 477 Zuschauern.

Es war ein wesentlich besseres Spiel als am Dienstag. Kadan versteckte sich nicht, weshalb es munter hin und her ging. In der 4. Minute wurde Jakub Lev an der Blaue bedient und zog ab. Der Puck schlug am kurzen Pfosten über der Fanghand des in der Bewegung befindlichen Torwarts ein – 1:0! Kadan war danach nicht unbedingt schlechter, brachte sich aber selbst durch unnötige Strafen in Schwierigkeiten. Ústí tat sich wie bislang immer in der Vorbereitung sehr schwer mit dem Mann mehr auf dem Eis und es kamen nur wenige Chancen zu Stande. In der 12. Minute bekam Roubik den Puck in der Ecke des Spielfeldes, lief vors Tor und schloss mit der Rückhand ab. Zavorka hatte sich vom kurzen Pfosten wegbewegt und die kleine Lücke reichte aus – 2:0 mit noch 3 Sekunden Überzahl auf der Uhr! Kadan spielte jedoch weiter mit und hatte durch Zmeskal und Rutta Chancen auf den Anschluss. Der Laufeinsatz wurde belohnt und Kadan bekam eine doppelte Überzahl zugesprochen. In der 16. Minute zog Latal von der Blauen ab, Fiala hielt die Kelle in den Schuss und der Puck landete im Netz – 2:1! Danach Ústí erneut in Überzahl: Roubik wartete mit dem Puck auf der rechten Seite, bis Sagat sich gegenüber hinter dem Tor hervor geschlichen hatte. Danach servierte er ihm den Puck genau auf die Kelle und Zavorka konnte nicht schnell genug den Pfosten zu machen – 3:1! Keine Minute später verschaffte sich Rok Pajic mit dem Ellbogen Luft, passte zum einlaufenden Daniel Bohac und der Puck rutschte durch Zavorkas Schoner – 4:1! Es bleibt festzuhalten, dass Kadan im ersten Drittel keine 3 Tore schlechter als Ústí war.
Strafen: 2:3

Zu Beginn des Mittelabschnitts löste Erik Sterba Zavorka im Tor ab. Es war jedoch sein Gegenüber Francouz, der mehr zu tun hatte. Nach gut 2 Minuten legte Malinsky den Puck auf Mala ab und der schoss aus der Deckung heraus. Francouz, der den Puck erst spät kommen sah, verschätzte sich mit seinem Schoner und der Puck prallte ins Tor ab – 4:2! Etwas später hatte Rutta mit seinem Schlagschuss den dritten Gästetreffer auf der Kelle, doch Francouz hielt den Puck fest. Nachdem die Gäste eine weitere Uterzahl überstanden hatten, vergaben Miksovic, Fiala, der am leeren Tor vorbei schoss und Schmidt, der nur den Pfosten traf, zwei weitere Großchancen. Im Gegenzug hatten Sagat und Roubik in Überzahl mehrere Chancen, die Sterba jedoch abwehren konnte. Auf der anderen Seite verfehlte Petr Freiberg aus dem Slot das Tor. Eine knappe Minute vor der Pause war es dann Lukas Handlovsky, der den alten Abstand wiederherstellte. Sein Schuss aus dem linken Bullykreis konnte Sterba wegen eines Verteidigers nicht sehen und der Puck ging über die Fanghand ins Tor – 5:2!
Strafen: 1:2

Gleich zu Beginn des Schlussabschnitts lief Skorepa auf Francouz zu, doch Zeman und Kloboucek kamen herbeigeeilt, um ihn aufzuhalten. Danach kam es zu einer interessanten, aber richtigen Regelauslegung durch HSR Volf: In der 45. Minute faulte Latal Ústís Curilla als letzter Mann von hinten, ohne dass dieser aber auch nur in die Nähe des Tores gekommen war, und bekam 2 Minuten. Auf der anderen Seite machte es Voboril mit dem Konternden Karel Ton genauso, nur dass dieser zum Abschluss kam und es gab Penalty. Diesen Penalty konnte Francouz jedoch problemlos mit der Stockhand abwehren. In der gleichen Überzahl überraschte Ústí mit einer schönen Kombination: Pozivil schickte den Puck links vors Tor zu Lev, dieser legte nach rechts ab und Tretina hatte das freie Tor vor sich – 6:2! Die Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Bei 4 gegen 4 lief Tollinger zwischen den Bullykreisen ein, bekam den Puck und netzte per Schlagschuss ein – 6:3! Danach ließ Ústí eine kurze doppelte Überzahl chancenlos verstreichen und wollte den Sieg wohl über die Runden schaukeln. Die Gäste schlugen ihrerseits in Überzahl noch einmal zu: Rutta schickte den Puck zu Trefny. Dieser wartete auf der rechten Seite, bis sich Stehlik freigelaufen hatte und spielte ihm den Puck zu. Stehlik täuschte einen Schuss an, Francouz ging nach unten und Stehlik schoss den Puck aus spitzem Winkel über seine Fanghand ins Tor – 6:4! Die Gäste gaben noch einmal alles, um noch den Ausgleich zu erzwingen, kamen aber nicht mehr gefährlich vor Francouz. Ústí kam kurz vor Ende der Partie noch zu einem Konter. Handlovsky fing den Puck ab, lief über die linke Seite ins Angriffsdrittel und legte den Puck nach rechts auf den ungedeckten Curilla ab, der sich nicht zweimal bitten ließ – 7:4-Endstand!
Strafen: 3:4, gesamt: 6:9

Fazit: Trotz dreier Überzahltore bleibt die Überzahl das Sorgenkind in Ústí. Es entstehen immer große Lücken in der Defensive, was auf das stark offensiv ausgerichtete Spiel der Löwen zurückzuführen ist. Am Ende war es dennoch ein ungefährdeter, zweiter Heimsieg. Kadan konnte überzeugen, konnte jedoch meistens nur mitspielen und selten wirklich Druck vor dem Gehäuse von Francouz aufbauen. Dennoch ist es gut möglich, dass „Chomutov B“ auch um die ersten 8 Plätze und somit das Heimrecht in den PPO mitspielt. Kadan hat sich schon im letzten Jahr aus dem Schatten des Kooperationspartners herausgestellt und den „Farmteamstatus“ hinter sich gelassen.
Karel Rachůnek
27.08.1979-07.09.2011
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