Beitragvon zska » 06.05.2010, 01:05
Alle Jahre wieder – Sommertheater on Ice
Von Frank Thümmler
Die Füchse in Weißwasser wissen noch nicht, wie viele Teams in ihrer Liga spielen. Jonsdorf und Niesky werden Drittligisten.
Eishockey ist auch im späten Frühling und Sommer spannend – und das nicht nur, weil am Wochenende die Weltmeisterschaften in Deutschland beginnen. Jahr für Jahr wird auch in Weißwasser, Niesky oder Jonsdorf gerätselt, auf wie viele und welche Gegner man in der neuen Saison ab September trifft, wie der Modus sein wird, manchmal sogar, welche Liga es sein wird. In diesem Jahr ist das nicht anders.
2. Bundesliga
Eigentlich sollte alles klar sein. „Unsere Planungsgrundlage sind wieder 14 Mannschaften“, sagt Oliver Seeliger, Geschäftsführer der Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft mbH mit Sitz in München, unter deren Dach die 2. Bundesliga und die Oberliga spielen. Unter den Eishockeyfans wird derzeit aber kräftig spekuliert, dass es in der neuen Saison vielleicht nur noch zwölf Zweitligisten geben könnte.
Dafür gibt es folgende Gründe: Der Zweitligameister EHC München strebt den Aufstieg in die erste deutsche Liga, die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) an. Von dort steigt aber keine Mannschaft sportlich ab. Die Kassel Huskies haben zwar die Insolvenz eingereicht, wollen aber weiter in der DEL bleiben, Seeliger sagt dazu: „Ich weiß weder, ob München es schafft, die Forderungen der DEL zu erfüllen noch, ob Kassel in der DEL bleiben kann. Und selbst wenn nicht, müssten sie ja auch bei uns die Lizenz erteilt bekommen.
Der sportliche Absteiger aus der 2. Bundesliga heißt Freiburg, der sportliche Aufsteiger aus der Oberliga Rosenheim. Das gleicht sich also aus. Zusätzlich überlegen die Bayern aus Garmisch-Partenkirchen (SC Riessersee), in der Vorsaison immerhin Siebenter, sich nach einer finanziell schwierigen Saison in die Oberliga (mit kürzeren Fahrten und mehr Derbys) zurückzuziehen. Dann blieben also nur zwölf Mannschaften. Ein weiterer Nachrücker aus der Oberliga wird sich nicht finden. Playoff-Finalist Peiting hat bereits abgewunken, die beiden Halbfinalisten Herne und Dortmund signalisieren ebenfalls, dass man nicht aufsteigen will.
Bleiben also der sportliche Absteiger Freiburg, der ein Verbleib in der 2. Bundesliga zunächst auch abgelehnt hatte, und Riessersee. „Ich habe mit beiden gesprochen. Bis zum 15. Mai sollten sich beide im Klaren darüber sein, ob sie in der 2. Bundesliga spielen wollen oder nicht“, sagt Seeliger. Bis zum 31. Mai müssen die Lizenzunterlagen eingereicht sein, danach gibt es noch eine kurze Frist, um eventuelle Auflagen der ESBG zu erfüllen.
Lausitzer Füchse. Die Unsicherheit über die Ligazusammensetzung der kommenden Saison nervt auch die Lausitzer Füchse. „Es ist schlecht, wenn es die Statuten der ESBG einfach so zulassen, dass sich eine Mannschaft wie Riessersee eine Liga nach unten absetzen darf. Das ist nicht gut für die sportliche Wertigkeit der 2. Bundesliga. Diese Schlupflöcher müssen abgeschafft werden“, fordert Manager Ralf Hantschke. Es könne nicht sein, dass ein Verein an jedem Saisonende um Geld bettelt, weil er zuvor über seine Verhältnisse gelebt hat. Der richtige Weg sei, zu versuchen, mit einem kleineren Etat in der höheren Liga zu bestehen. Das honorieren auch die Fans.
Die Lausitzer Füchse haben sich seit dem Amtsantritt von Hantschke vor drei Jahren an diese Maxime gehalten. Auch für die abgelaufene Saison kündigt Hantschke einen positiven finanziellen Abschluss an. „Das Geschäftsjahr ist gerade erst zu Ende und die Zahlen liegen noch nicht vor. Aber wir haben gut abgeschlossen“, sagt der Manager.
Schwierig ist die unsichere Situation in der Liga für die Füchse trotzdem. „Sollten tatsächlich nur zwölf Mannschaften zustande kommen, müssen wir uns schnell über einen Modus einigen, der genügend Heimspiele garantiert“, sagt Hantschke. Der bisherige Modus mit vier (bei 13 Mannschaften in der Liga) oder gar acht Heimspielen (bei 12 Teams) weniger geht nicht. Entweder müsse eine Dreifachrunde gespielt oder ein anderer Modus nach Abschluss der Doppelrunde gefunden werden. Auswirkungen auf die Kaderplanungen der Füchse für die neue Saison hat das Tohuwabohu in der Liga laut Ralf Hantschke nicht. Die ersten Verträge (Albrecht, Klenner, Valenti und Torwart MacDonald) sind fest, mit weiteren Spielern sei man in den Gesprächen sehr weit. „Wenn die Saison beginnt, müssen wir mindestens 18 Spieler unter Vertrag haben. Wir haben da jetzt aber überhaupt keinen Druck“, sagt der 44-Jährige. Verpflichtungen verzögern, bis Ligenstärke und Modus klar sind, wollen die Füchse nicht. Im Klartext: Ist ein Spieler auf dem Markt, dessen Eigenschaften in das Anforderungsprofil der Füchse passen und bei dem das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, schlagen die Füchse auch schnell zu.
Oberliga
Tatsächlich: In dieser, der dritthöchsten deutschen Liga, spielen ab der kommenden Saison die Nieskyer Tornados und die Jonsdorfer Falken, und damit nur eine Liga unter Weißwasser, Dresden und Crimmitschau. Ursache dafür ist eine Reform der Oberliga, die in der kommenden Saison in den vier Staffeln Süd, West, Nord und Ost spielen wird, nachdem ein Jahr zuvor noch die Installation einer Oberliga Nord-Ost mangels Mannschaften gescheitert war. In dieser Saison steigen die bisherigen Mannschaften der alten Regionalliga Ost (außer den insolventen Blue Lions aus Leipzig) gemeinsam auf und bilden die neue Oberliga Ost – mit Aufstiegsrecht in die 2. Bundesliga! „Es könnten zu den acht Teams noch zwei Mannschaften dazukommen. Der Sachsenmeister Fortuna Leipzig hat sich sportlich qualifiziert, in der neuen Saison aber vielleicht kein Stadion mehr, und die ,Jungen Wilden’ aus Dresden könnten auch aufsteigen, müssten dazu aber einen Antrag stellen“, sagt Ligenleiter Andreas Hobus aus Berlin. Viel ändern wird sich für Niesky und Jonsdorf nicht. Es soll bei etwa 30 Saisonspielen bleiben.
zska
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